Julia Hülsmann Quartet (D)
Julia Hülsmann: piano
Uli Kempendorff: tenor saxophone
Marc Muellbauer: bass
Heinrich Köbberling: drums
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Julia Hülsmanns Quartett taucht mit einer frischen norwegischen Hornstimme im Schlepptau wieder auf und präsentiert eine Reihe attraktiver Originale, bei denen die Gruppe nachdenklich und abenteuerlustig Gemeinsamkeiten auslotet. Wie bei früheren Auftritten steuert jedes Quartettmitglied Musik zur Session bei, wobei die Leiterin selbst für die Hälfte des Programms verantwortlich ist. Die Einführung des Saxophonisten Uli Kempendorff in Julias Trio auf »Not Far From Here« (2019) brachte bereits eine neue Dimension in das Zusammenspiel der Gruppe - dieses Gefühl wird durch die Hinzufügung der norwegischen Trompeterin Hildegunn Øiseth, die sich dem Quartett auf der Trompete und dem artikulierenden Ziegenhorn für fünf Stücke anschließt, noch verstärkt und erweitert. Fesselnde Lyrik und spielerische rhythmische und melodische Interaktion ziehen sich durch »Under The Surface« - ein Juwel in Julia Hülsmanns zunehmend beeindruckendem ECM-Werk. (Pressetext ECM)
Ganz oberflächlich betrachtet spielen das Julia Hülsmann Quartet und seine Gasttrompeterin Hildegunn Øiseth zehn von einer ungewöhnlich intimen Grundstimmung zusammengehaltene Stücke, die überwiegend von der Bandleaderin und Pianistin, aber auch vom Tenorsaxofonisten Uli Kempendorff, dem Kontrabassisten Marc Muellbauer und dem Schlagzeuger Heinrich Köbberling komponiert wurden. Doch je länger die Disc läuft und je häufiger man sie im Folgenden hört, kann man spüren, weshalb sie den geheimnisvollen Titel „Under The Surface“ trägt.
Was schlummert unter dieser Oberfläche? Zum einen verraten die zehn Titel ein Gemeinschaftsgefühl des Ensembles fernab von individuellen Profilierungsgelüsten. Stattdessen nehmen sie ihre Hörer in eine Welt mit, in der sich eins aus dem anderen ergibt und diejenigen, die kurz im Vordergrund standen, die Solistenposition nahtlos an die Nachfolgenden übergeben. Hätte man eine Partitur zur Hand, würde man nicht nur hören, sondern auch sehen, wie sorgfältig die Beiträge der einzelnen Instrumente ineinandergreifen, sich überlappen und zusammenfügen. Beim unbefangenen, papierfreien Hören genießt man die unaufdringliche Exaktheit der vier.
Hülsmann, Muellbauer und Köbberling musizieren schon zwanzig Jahre zusammen, zunächst als Trio und seit 2019 als Quartett mit Kempendorff. Daher rührt das tiefe Einverständnis. Die Trompeterin Hildegunn Øiseth fügt sich in fünf Titeln so selbstverständlich ein, als gehöre sie seit Jahren dazu. Sie bringt zusätzliche Farbe ins Geschehen und – in „Bubbles“ – auch den rauen Klang eines zum Instrument umgebauten Ziegenhorns. Das alles wurde mit einem weichen, nuancenreichen Klangbild eingefangen. Großartig! (Werner Stiefele)
https://ecmrecords.com/artists/julia-hulsmann/