„Ich bin der Sohn des Südens. Mein Name ist: Geduld“, singt Marwan Abado in einem seiner Lieder. Vielleicht ist die Geduld dem 1967 in Beirut geborenen Abado in die Wiege seiner Flüchtlingsfamilie gelegt worden. Jedenfalls machte der Musiker, der seit 1985 in Wien lebt, niemals den Eindruck, dass es ihm auf dem harten Weg eines Oud-Solisten und Komponisten fern der arabischen Welt zu langsam gehe. „Kunst hat die Aufgabe, das Leben zu verlangsamen“ ist einer von Abados Lieblingssätzen. Kontinuierlich arbeitet er, zunächst mit seiner Gruppe Abado&Co., dann mit bemerkenswerten Soloauftritten und schließlich im Duo mit Peter Rosmanith, an der Verfeinerung seiner Tonsprache. Peter Rosmanith dürfte seinerseits in der Begegnung mit Marwan Abado einen Angelpunkt seiner künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten entdeckt haben. Percussionisten sind umtriebige Wesen, und Rosmanith hat denn auch von den Liederlich Spielleut über Kinder-Musicals bis zu den Bethlehem All Stars in einer Unzahl von Bands und Projekten gespielt. Im Trio mit Franz Hautzinger erfüllt Rosmanith das Geschehen mit rhythmischem Treibstoff ebenso wie durch melodisch eigenständige Drum Patterns. Hautzinger ist der Benjamin im Ensemble: Er ist im besten Sinne Improvisationsmusiker und spielt aberwitzig rätselhaft schöne Soloprojekte ebenso überzeugend wie etwa die Rolle des Trompeters in Alexander Kukelkas „Chet Baker“-Projekt. (Glatt & Verkehrt)