Sa 20. März 2004
20:00

Paint „Reality Music“ (A/Cz)

Martin Philadelphy: guitar
Richie Klammer: trumpet
Franz Hautzinger: quartertone trumpet
Darko Stanojkovski: vibes, percussion
Christoph Dienz: zitther
Didier Hampl: bass
Pavel Fajt: drums
Christian Martinek: effect turntables
Cornelius Knapp, Anton Wechselberger: visuals

Kunst des Moments wie einst der gute alte Jazz. Paint ist Impuls der Zeit, wobei die Musiker zu Artisten transformieren und sich nur auf den Umgang
mit der Materie (oder ohne) und ihrem Bewustsein verlassen können. (Paint)
„Komponiert: Von allen beteiligten Musikern im Augenblick des Schaffens“ – so der kleingedruckte Hinweis im Innencover. Fünf Schaffensperioden, verwoben in zwei Collagen, führen die Hörer durch unterschiedliche Stile mit groovigen Elementen, kurzweiligen Jazz-Rock, aber auch durchaus humorigen experimentellen Tönen, Minimal-Ansätzen, rasanten Bassläufen von Didier Hampl, dominanten Breakbeats der Herren Alexander Dostal, Dave Brandt und David Wasik, avantgardistischen Formen, pumpend-fluoreszierenden Orgelwitz von Jirshi Hradil, abstrakter Malerei und konkreten Ideen. Die zum Teil frippig zappaesken Stromrudersounds von Martin Philadelphy rocken fließend und originell dahin, als ob das übergroße Motto „Shut up’n’play yer guitar“ lautete. Philadelphy’s Spiel überzeugt letzten Endes aber durch seine eigenständige Handschrift und einer Linie, der man gerne folgt. Es empfiehlt sich übrigens „Part One“ und „Part Two“ möglichst laut zu spielen, damit sich die Paintings auch wirklich ordentlich entfalten können. (Manfred Horak, über die CD „Paint“)