Die von Anita O’Day als „sensationell“ gepriesenen polnische Sängerin hat die Idee einer vorwiegend instrumentalen Stimmführung um verschiedene Varianten bereichert. Mit geradezu akrobatischer Intonationssicherheit führt sie ihre Linien über fast fünf Oktaven hinweg: mal perkussiv und funky phrasiert, dann wieder in kühnen Portamenti über schwierige Intervalle hinweg gebunden. Urszula Dudziak verwendet Text und arbeitet auch mit Scat-Vocalisen. Sie zitiert mit Phantasie und Intelligenz aus unterschiedlichsten Quellen, auch der polnischen Folklore, benutzt ihre Stimme mitunter als Steuerimpuls für elektronische Klangquellen und verfremdet bzw. ergänzt oder multipliziert die Vocals vermittels Echoplex, Ringmodulator etc., verbindet live Gesungenes mit abgerufenem Material zu homophonen Chorsätzen oder polyphonen Abendteuern. Durch Aufnahmen mit Krzysztof Komeda bekannt geworden, arbeitete die Sängerin später hauptsächlich mit ihrem Mann, dem Geiger Michal Urbaniak zusammen und feierte dabei geradezu superlativische Erfolge auf der amerikanischen Szene. Ihrem Hit „Papaya“, den Urbaniak für sie geschrieben hat, gewinnt sie ständig neue Farben ab. (Martin Kunzler)
Urszula Dudziak, die im Laufe ihrer Karriere mit Musikern wie Bobby McFerrin, Jay Clayton, Jeanne Lee, Norma Winstone, Gil Evans, Chico Freeman oder Michele Hendricks gespielt und in Bands wie Spyro Gyra und dem Vienna Art Orchestra mitgewirkt hat, kehrte vor einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurück und arbeitet verstärkt mit jungen polnischen Ensembles. Als Abschluss des dreitägigen Polen-Schwerpunktes präsentieren wir die grosse europäische Sängerin mit neuem Programm, wobei der eine oder andere Hit im neuen Gewande (wieder) auftauchen wird. Welcome again! CH
Eintritt: 15.- €, 3 Tagespass: 30.- €

P&B goes Poland wird vom Polnischen Kulturinstitut unterstützt.