So 11. April 2004
21:00

Tango Crash (Arg/D)

Daniel Almada: piano, keyboards
Martin Iannaccone: cello
Christian Gerber: bandoneon
Marccio Doctor: drums, percussion, samples

Eine brandneue Mischung aus Tango, Jazz, zeitgenössischer und elektronischer Musik... ein eigenständiger Zugang zu der interessantesten und komplexesten Musik ihres Heimatlandes - dem Argentinischen Tango (Joe Zawinul)
In den 80 Jahren des 19. Jahrhunderts strömte die Welt nach Buenos Aires aus den selben Gründen, aus denen sie in New York Zuflucht suchte. Von Hunger und politischen Unruhen getrieben fanden die Immigranten ihre Chance am anderen Ende einer langen Seereise. Tausende Deutsche, Spanier und Italiener kamen in die Argentinische Hafenstadt, um sich mit den Gauchos
zusammenzutun, die die Armut aus der Pampa vertrieben hatte, mit afrikanischen Arbeitern, die aus Cuba kamen, und einer bunten Mischung von zweifelhaften Gestalten und Glücksrittern aus der ganzen Welt. Sie brachten das Bandoneon (eine deutsche Quetschkommode) mit, die Synkopen aus Afrika, die glühenden Gesänge der italienischen Operette und eine allgemeine Sehnsucht nach dem Heimatland.
Aus all dem sprudelte der Tango. Sein Geburtsort waren die „Arrabales“, Quartiere mit engen Wohnungen, geschmückt mit flatternder Wäsche am äußeren Rand der Stadt. Das Bild, das man sich von ihm machte, war das eines „Compadrito“, des einsamen Mannes, der sich der bösen Welt mit von Pomade glänzendem Haar stellt. Nach der Legende war der Tango ein zuerst ein duellartiger Tanz der Männer, später dann die gleitende atemlose Begleitung durch Violine und Bandoneon.
Im Jahr 1917 war der Tango das Markenzeichen von Buenos Aires, als Carlos Gardel, ein populärer Sänger, der Arien memorierte, während er als Teenager noch als Bühnenarbeiter jobbte, das ersten Tango-Lied aufnahm. Er setzte damit den Maßstab. Er starb 1935, ist aber immer noch so beliebt, dass man noch heute gerahmte Portraits des Sängers in jeder Bar und jedem Friseursalon in der Stadt findet.
Wie es das Schicksal so wollte, brachte seine letzte Tournee Gardel nach New York, wo ein junger Bandoneonist namens Astor Piazolla seine Aufmerksamkeit erregte. Gardel wollte ihn anwerben, aber er war noch zu jung, um seine Eltern zu verlassen. Piazolla überlebt deshalb den Flugzeugabsturz, in dem der Sänger zu Tode kam, und lebte weiter, um den Tango auf seine eigene Weise zu formen. Indem er seine Verbindung zu den gemeinsamen Wurzeln von Jazz und Europäischer klassischer Musik erforschte erweiterte Piazolla die Bandbreite des Ausdrucks im Tango - und die Traditionalisten forderten dafür seinen Kopf. Seitdem spaltete sich der Tango in zwei Äste: einen für die Tänzer, einer für die Hörer.
Aber nun, fast 90 Jahre nach dem ersten aufgenommenen Tango Lied, beabsichtigt eine neue bahnbrechende dynamische Argentinische Tango Gruppe, die Musik und den Mythos wieder neu zu bestimmen.
Tango Crash wurden 2002 gegründet. Die Bandmitglieder sind Argentinier und Europäer. In Europa und Buenos Aires geboren bezieht sich das Album Tango Crash auf die Tradition des Tango und modernisiert das Erbe mit neuen Sounds aus Elektronik, Jazz und Improvisation. Voll Atmosphäre, Energie und völlig zeitgenössisch .... enthält die Show machtvolle elektronische Beats und herausragende Solisten. Tango Crash wird eine der begehrtesten und aufregendsten Ereignisse des Jahres werden. (Pressetext)