Fr 14. Mai 2004
21:00

Laurie Antonioli & The Fritz Pauer Trio (USA/A)

Laurie Antonioli: vocals
Fritz Pauer: piano
Johannes Strasser: bass
Joris Dudli: drums

In ihrem dritten gemeinsamen Konzert im Porgy & Bess präsentieren Fritz Pauer und Laurie Antonioli die Fortsetzung ihres Work in Progress: „The Pauer-Antonioli Songbook“. Die Kompositionen des „Songbook“ wurzeln tief in der Jazz-Tradition, vermitteln aber gleichzeitig durch und durch moderne Perspektiven.
Die Zusammenarbeit von Pauer und Antonioli begann 2002, als Laurie aus der San Francisco Bay Area an die Jazz-Fakultät der Kunstuniversität Graz kam. Sie fragte Fritz nach Stücken, zu denen sie die Lyrics schreiben könnte - eine neue Erfahrung für ihn, obwohl er auf eine lange, erfolgreiche Karriere als Komponist von Instrumentalstücken zurückblicken kann. Zunächst überließ er Laurie einige bereits existierende Stücke, aber schon bald hatte er sich in die besondere Klangfarbe ihrer Stimme eingehört und begann speziell für sie zu komponieren.
Er sagt: „Laurie hat eine fast unheimliche Fähigkeit, schon in der Musik - aus der Stimmung und der Bewegung der Melodie heraus - einen Text zu hören. Sie hat einen Riecher dafür“. Sie erwidert das Kompliment: „Es gibt nur wenige derart vielseitige Komponisten auf der Welt. Er spielt mit den melodischen und harmonischen Strukturen verschiedenster Genres, und in jedem davon legt er eine unglaubliche Tiefe und Disziplin an den Tag. In seinen Kompositionen findet man unendlich viele Geschichten, die darauf warten, erzählt zu werden“. Und so entsteht ein Reigen von Anekdoten, der eine moderne Version des „Great American Songbook“ sein könnte: launige kleine Momentaufnahmen der normalen und nicht ganz so normalen Seiten des Lebens, bittersüß und witzig, Düsteres und Heiteres untrennbar miteinander verbunden. Lauries tiefe, volle Stimme macht diese Songs zu einem echten Genuss, besonders wenn sie improvisiert - einmal gefühlvoll, dann wieder übermütig, wie es eben zum Stück passt. Im Laufe ihrer Gesangskarriere ist Laurie mit Bobby McFerrin, Joe Henderson, Pony Poindexter, George Cables und Richie Beirach aufgetreten. Das Wort- und Tongemälde, das sie schafft, hat eine emotionale Bandbreite, an die nur wenige andere KünstlerInnen heranreichen. In Anbetracht des Talents der auf der Bühne versammelten Künstler ist es erfrischend zu sehen, dass hier niemand auf einen Ego-Trip aus ist. Auch Laurie dominiert das Konzert nicht, sondern ist vielmehr eine Quelle intensiver Inspiration für das Trio.
Wie definiert man „sexy“? Jung, blond und seicht? Vielleicht. Aber eher findet man wahre Erotik doch dort, wo sich jemand dem Leben in all seinen Facetten voll und ganz öffnet - und genau das kann man bei diesem Konzert erleben. (Pressetext)