Di 8. Juni 2004
21:00

Drechsler / Raab / Steger / Tanschek „The Monk in all of us“ (A)

Ulrich Drechsler: bassclarinet, contrabassclarinet
Lorenz Raab: trumpet, fluegelhorn
Oliver Steger: bass
Harald Tanschek: drums

Als jemand, der einer Generation von Musikern angehört, die nicht die Gelegenheit hatten Monk live zu sehen/hören, kann ich wohl nicht gerade behaupten, dieses oder jenes (Konzert-) Erlebnis hätte mich inspiriert, seine Musik zu spielen. Wahr ist vielmehr, dass diese Aufgabe eine ganze Reihe großartiger Monk-Interpreten wie etwa Steve Lacy, Paul Motian, Esbjörn Svenson etc. übernahmen. Erst dann kam die Auseinandersetzung mit dem Original. 1999 von Ulrich Drechsler gegründet, beschäftigen sich Drechsler/Steger zunächst als Duo mit den eher seltener gespielten Monk Kompositionen. Neben der Probenarbeit wurde vor allem die Drechsler’sche Plattensammlung mit den ausgefallensten Original- und Tribute to- Aufnahmen auseinandergenommen. (Oder kannten sie etwa die Aufnahmen der japanischen Koto-Spielerin Miya Masaoka?). 2003 stieß der Schlagzeuger Harry Tanschek dazu, eine wesentliche Bereicherung im menschlichen und musikalischen Sinne. Seither gilt es die Musik wachsen zu lassen, unseren Spaß mit den Monkthemen spürbar umzusetzen. Ganz besonders freue ich mich auf unsere Begegnung mit Lorenz Raab, der meiner Meinung nach perfekt in unser Triokonzept paßt. Was bleibt ist unsere Bewunderung für Monk, der trotz anfänglichen Unverständnis unbeirrt seinen Weg ging: mit schrägen Hüten, Anzügen etwa aus Känguruhleder bekleidet (der Cafe Drechsler erprobte Kuhfellrock des Bandleaders führt diese Tradition weiter), tanzend ums Klavier, seine Band anfeuernd, allen Schubladendenkern zum Trotz, sein Werk reifen ließ. Ein Stück „Monk in uns“ ist eine gute Einstellung für alle, die sich mit Musik auseinandersetzen. (Oliver Steger)