John Scofield hatte bei ihm Stunden, auch Pat Metheny, und das wundert keinesfalls: Veteran Jim Hall hat im Laufe seiner Karriere alle Elemente in sein Spiel integriert, die man so als nachahmenswerter Weltmeister der Improvisation braucht. Sein weicher, poetischer Ton ist unverkennbar, seine spontanen, sparsamen Ideen sind grenzgeniale Aphorismen. Und sein harmonisches Konzept lebt von dunklen Farben. Im Laufe der Jahre hat Hall seinen Stil bei Sonny Rollins, Paul Desmond, Ron Carter und Bill Evans eingesetzt, und auch seine eigenen Einspielungen dürfen zum Edelsten gezählt werden, was der Cool Jazz hervorgebracht hat. Selbst dem von ihm in Jazzversion aufgenommenen Gitarrenkonzert von Joaquin Rodrigo konnte er überraschende Facetten entlocken. (Ljubisa Tosic)
Zweimal war Jim Hall mit seinem famosen Trio im P&B zu Gast. Nun spielt er im Duo mit dem italienischen Pianisten Enrico Pieranunzi, und diese Zusammenarbeit reicht bis Mitte der 70er Jahre zurück. Pieranunzi, der oft mit Bill Evans verglichen wird, arbeitete in diesem Format unter anderem mit Chet Baker (Pieranunzis Komposition „Nightbird“ zählte zu den Lieblingsstücken des Trompeters), Lee Konitz, Marc Johnson, Paul Motian und Enrico Rava. Intim! CH