So 24. Oktober 2004
20:00

Nguyên Lê w/ Paul McCandless, Art Lande & Jamey Haddad (F/USA)

Nguyên Lê: electric & acoustic guitars, electronics & computer
Paul McCandless: oboe, english horn, soprano sax, bass clarinet
Art Lande: piano
Jamey Haddad: drums, percussion

Mein erstes Zusammentreffen mit dem amerikanischen Pianisten Art Lande im Jahre 1986 war für mich ein einschneidender Punkt in meiner musikalischen Entwicklung. Mit den ersten Tönen, die wir zusammen spielten, lernte ich Wesentliches über die Essenz des Jazz: eine Musik, die keine andere Bedeutung hat, als das Einbringen gemeinsamer Positionen und die Teilung einer gemeinsamen Leidenschaft auf der Basis gemeinsamer Improvisationen, als Einheit von Kopf und Bauch, von Poesie und Verstand. Das essentielle Botschaft des Jazz: alles ist möglich, wenn du willst - vorausgesetzt, du bist offen. (Nguyên Lê)
Art Lande ist auf wichtigen ECM Einspielungen zu hören: „Rubisa Patrol“ und „A Shift in the Wind“ mit Gary Peacock & Elliot Zigmund, oder „Red Lanta“ mit Jan Garbarek. Auch auf den frühen Nguyên Lê Alben „Miracles“ (1989, mit Peter Erskine & Marc Johnson) und „Zanzibar“ (1992) ist der amerikanische Pianist zu hören, lange bevor Lê seine elektrischen und ethnischen „Vibes“ für sich entdeckte.
Es lag nahe, neben Art Lande auch einen Musiker wie Paul McCandless einzubinden, der wie Lande auf Lê’s zweiter CD zu hören ist. Mit Lande verbindet McCandless auch ausserhalb der Musik eine langjährige Freundschaft. Wenn man über McCandless spricht, darf der Name Oregon nicht fehlen, dessen Gründungsmitglied er zusammen mit Ralph Towner und Glen Moore vor knapp dreißig Jahren war: eine Band, die zu Recht als eine der ersten bezeichnet werden darf, auf die die Bezeichnung „World Music“ zutrifft. Paul McCandless kann für sich in Anspruch nehmen, einer der wenigen Musiker zu sein, der die europäische klassische Tradition und die Geschichte des Jazz in perfekter Weise auf den im Jazz wenig gebrauchte Instrumente wie Oboe, Sopranino und Bassklarinette zusammenbringt.
Komplettiert wird das Quartett durch den Perkussionisten Jamey Haddad. In den USA mit libanesischen Wurzeln geboren, lebt Haddad seit vielen Jahren im Schmelztiegel New York und wurde dort mit unzähligen musikalischen Ausdrucksformen konfrontiert. Er selbst studierte am „Karnataka College of Percussion“ in Südindien, spielt mit der brasilianischen Musikerin Badi Assad ebenso wie mit dem Geiger Simon Sheehan aus Palästina oder Dave Liebman, Joe Lovano, Paul Simon und mit Gnawa Musiker aus Marokko. Dabei schuf er ein eigenes Instrumentarium (den „Hadgini“), eine Mischung afrikanischer und indischer Perkussionsinstrumente. Seit vielen Jahren ist Jamey Haddad Professor an der „Berklee School of Music“. (Pressetext)
„Mit diesem neuen Quartett möchte ich die Beziehungen zu diesen einmaligen Musikern wieder aufgreifen und den ‘Spirit’ meiner bislang gemachten Erfahrungen in dieses Projekt einbringen: von den Kulturen Asiens („Tales from Viêt-Nam“ mit Huong Thanh), Afrikas („Ultramarine“ und „Maghreb & Friends“) und der modernen elektrischen Musik meiner letzten CD „Purple - Celebrating Jimi Hendrix“ und damit in neue Bereiche vordringen. (Nguyên Lê)