So 13. Mai 2001
19:30

Huun Huur Tu

Kaigal-ool Khovalig: vocals, igil, toshpulur
Anatoli Kuular: vocals, byzaanchi, khomuz
Sayan Bapa: vocals, toshpulur, guitar
Alexej Saryglar: vocals, tungur, dazhaaning khavy

Die in Rußland gelegene Autonome Republik Tuwa grenzt mit ihrer Südgrenze an die Mongolei und wurde mehrfach von Chinesen, Mongolen, Hunnen, Türken und Russen erobert. Zur Kunst der Hirten gehört seit undenklichen Zeiten die Kunst des Obertongesanges. Diese Technik erlaubt es dem Sänger, gleichzeitig zwei oder sogar drei Töne zu produzieren, indem er die natürliche Resonanz zur Entstehung von Obertönen nützt, um damit Melodien zu formen. Ursprünglich von Solisten vorgetragen, hat sich erst durch den Einfluß der Russen während der Sowjetzeit ein Chorgesang herausgebildet, der heute ebenfalls ein fixer Bestandteil der Musiklandschaft Tuwas ist. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben die verschiedenen Formen des Schamanismus neue Aktualität erhalten - nicht zuletzt als zentraler Impuls für die zeitgenössische Kunstszene. Die Musiker von Huun Huur Tu bemühen sich um beides: um die Bewahrung der traditionellen Kultur und um die Entwicklung neuer Ausdrucksformen; musikalische Grenzen verschwimmen. Huun Huur Tu - 1992 gegründet - sind Nomaden, die von der Folklore zur Avantgarde und zum Rock wandeln. Stilistisch breitgefächerte Kooperationspartnerschaften - unter anderem mit Ry Cooder, Frank Zappa, Johnny "Guitar" Watson oder den Ensembles The Chieftains und dem Kronos Quartet - belegen dies eindrucksvoll. (aus: “Behind The Ural“-Folder 1999)