Sa 16. Oktober 2004
20:00
15 years of „furioso europeo“, 10 years of „virtuoso russo“

Pago Libre feat. Klaus Gesing, Bertl Mütter & Alfred Hitchcock (A/CH/Irl/Rus/D/USA)

Tscho Theissing: violin, voice
Arkady Shilkloper: horn, frenchhorn, alphorn
John Wolf Brennan: piano
Georg Breinschmid: bass
guests:
Klaus Gesing: saxophone, bassclarinet
Bertl Mütter: trombone, voice

Seit Herbst 1989 existiert die multinationale Band mit dem nach Durst und Freiheit klingenden Namen bereits, und genau am 10. Oktober 1994 ereignete sich auf der Bühne des alten „Porgy & Bess“ das schicksalhafte Zusammentreffen mit Arkady Shilkloper, seither improvisatorischer Fixstern des Ensembles. Diese beiden Jubiläen sind Grund genug, die inzwischen neue Lokalität des P&B mit ihrer eigenen Vergangenheit als Kino zu konfrontieren. Gezeigt wird – nein, kein Porno! – Alfred Hitchcocks letzter Stummfilm „Blackmail“ (SW, England 1929) mit der gerade uraufgeführten Live-Musik von Pago Libre.
Anschließend bitten die jubilierenden Musiker noch zwei allerfeinste musikalische Gäste zu einem Geburtstags-Set, nämlich Klaus Gesing und Bertl Mütter: Eine weitere Kammer-Explosion auf der Bühne, Sekt im Auditorium! Prost! (Tscho Theissing)

Wie kaum eine andere Formation im Fahrwasser zeitgenössischer Jazzkultur arbeitet das international besetzte Quartett „Pago Libre“ mit der assoziativen Energie von bildhaften Eindrücken. Es sind jedoch keine besinnlich dekorativen Illustrationen in pastellenen Farben und von meditativem Charakter. Die vier Europäer können verstören und aufwühlen. Ihre musikalischen Formen und Schatten sind in einer sich ständig ändernden Bewegung, die aus dem Nichts zu kommen scheint und im Nirgendwo der Ewigkeit wieder verschwindet. Es ist ein würdevolles Wechselspiel von leichtem Übermut und hehrer Eindringlichkeit, ein musikalisches Abenteuer in Moll und Dur.
Hier haben Seelen zueinander gefunden. Die magische “French Horn”-Identität des Russen Arkady Shilkloper, die virtuosen Violin-Intermezzi von Tscho Theissing, die grundierenden Basslinien von Georg Breinschmid (beide aus Wien) und die pianistisch raumfüllenden Improvisationen des irischen Innerschweizers John Wolf Brennan schweissen das Ensemble immer aufs Neue zusammen.” (Jörg Konrad, Jazzpodium)