Mo 3. Januar 2005
20:00

Clemens Salesny Quintet (A)

Clemens Salesny: alto saxophone, clarinets
Horst Michael Schaffer: trumpet
Clemens Wenger: piano
Bernhard Osanna: bass
Thomas Froschauer: drums

Das Clemens Salesny & Bumi Fian Quintett beherrscht die musikalische Sprache des zeitgenössischen Jazz perfekt: ausgeweitete, modale Harmonik, komplizierte, oftmals etwas vertrackte Linien, das Aufbrechen der Form, Improvisationen in großen Intervallsprüngen, Tempowechsel, Dissonanzen als Stilmittel, microtonale Effekte und vieles mehr, das seit Ornette Coleman, Eric Dolphy und Charles Mingus zur Ausdruckspalette der Jazz-Moderne gehört. Konventionelle Klischees fehlen der Musik des Quintetts gottlob ebenso wie die Hingabe zu modisch-zeitgeistigen Strömungen. Dafür gibt es bestens ausgenützte improvisatorische Freiräume, mehrheitlich Tonalität, Bluesverbundenheit (Fian!) und gelegentlich sogar Gespür für’s Dramatische. Was einst als revolutionäre Neuerung schockiert hat, wird von den fünf Musikern unverkrampft mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit in das 21. Jahrhundert transformiert, wobei vor allem Salesny’s Kompositionen - sie bilden die Mehrheit der acht Titel - in Anlehnung an das Genie Charles Mingus viel melodische und formale Eigenständigkeit und Charakter aufweisen. Auch die Arrangements der beiden Stücke („Epistrophy“, „Misterioso“) von Thelonious Monk, einem weiteren „Genius Of Modern Music“, lassen Originalität und Ideenreichtum erkennen. „Always Blue“ und das Clemens Salesny & Bumi Fian Quintett sind ein weiterer, hervorragender Beleg für die künstlerische Potenz des „Jazz made in Austria“. (Klaus Schulz)
Bumi Fian ist leider erkrankt. An seiner Stelle spielt Horst Michael Schaffer.