Do 20. Januar 2005
20:00

David Friedman „Tambour“ (USA/D)

David Friedman: vibraphone
Peter Weniger: saxophone
Pepe Berns: bass

Der amerikanische Vibraphonist David Friedman gehört zu den führenden Vertretern seines Instruments. Die unerschöpfliche Ausdruckskraft seines Spiels ist in zahllosen Konzerten und Aufnahmen mit so unterschiedlichen Künstlern wie Leonard Bernstein, Bobby McFerrin, Wayne Shorter, George Benson oder Yoko Ono manifestiert. Seine Begegnungen mit Jazz-Koryphäen wie Joe Henderson, Ron Carter, Johnny Griffin ... verdeutlichen sein Bestreben nach offenem Dialog und seinem unermüdlichen Drang, die Klangmöglichkeiten seines Instruments ständig neu zu erforschen. Das Projekt „Double Image“ mit dem Marimba-Spieler Dave Samuels gilt als wegweisend für das Genre des Instruments. Friedman’s Lehrtätigkeit als Leiter des Jazz-Departments der Hochschule der Künste in Berlin hat ihm weltweites Ansehen auf dem pädagogischen Sektor verschafft.
Das Projekt „Tambour“ führt Friedman mit dem zur europäischen Elite zählenden Saxophonisten Peter Weniger und dem Bassisten Pepe Berns zusammen. Er selbst beschreibt die geradezu kammermusikalisch anmutende Musik des Trios als „never-ending adventure in making spontaneous music with a strong rhythmic drive“. Der Zuhörer wird auf eine Reise durch üppige Klanglandschaften und unverhoffte rhythmische und melodische Kehrtwendungen genommen. Die Solos von David Friedman fließen und atmen dabei weit jenseits der technischen Beschränkungen des Instruments, harmonischer und rhythmischer Reichtum geht einher mit einer Nuance Augenzwinkern und Ironie. (Pressetext)
Eine kleine persönliche Anmerkung: Das allererste „Festival“, das wir im P&B veranstalteten (September 1994), trug den wunderbaren Titel „Americans alone in Europe“, und wir luden dazu auch David Friedman ein, der im ersten Set Solo und im zweiten im Trio mit Johannes Strasser und Joris Dudli spielte. In dieser Zeit gab es ganz bewußt keine Ansagen unsererseits auf der Bühne, weil wir uns ganz bewußt an die coltrane’sche Aussage „don’t speak about music, listen to it“ hielten. Friedman meinte aber, dass er nicht als erster auf die Bühne gehen will, denn da könnten ihn ja Besucher mit einem Bühnenarbeiter verwechseln, der halt schnell noch eine Mineralwasserflasche positioniert oder ein Mikrofon einstellt. Seit seinem Auftritt werden alle Konzerte im P&B angesagt! Friedman ist also nicht nur ein musikalischer (Vor-)Denker! welcome again! CH