Fr 28. Januar 2005
20:00
Grönland Label Night

Live: Kira „Inauswendig“ / Half Cousin „The Function Room“ / Hans-Joachim Roedelius „Lunz“

Kira „Inauswendig“
Half Cousin „The Function Room“
Hans-Joachim Roedelius „Lunz–Reinterpretations“

Grönland ist ein dynamisches junges Label und Herbert Grönemeyer sein Gründungsvater. Die Inspiration hinter Grönland ist ganz einfach die Philosophie, dass nicht die Marketingstrategie dominiert, sondern dass der Musiker und sein Handwerk Geschäftsentscheidungen beeinflussen. Ohne die wirtschaftlichen Aspekte für das Überleben eines Plattenlabels außer Acht zu lassen, weigert sich Grönland Ltd, eine Produktionsstätte oder ein Beispiel für „Wie Marketing Musiker erzeugt“ zu werden.
Das Label versteht sich vielmehr als fruchtbares Feld, auf dem sich Kunst und Musik frei entfalten können und auf dem die über die Jahre investierte Pflege und Zeit zu Erfolg führen. Seine kleine Belegschaft und optimale Struktur ermöglichen, dass Grönland keinem kommerziellen Druck unterliegt, was wiederum gewährleistet, dass das Label seiner Ideologie - seine Bemühungen auf die jeweiligen Künstler zu konzentrieren - treu bleiben kann. Grönland nimmt pro Jahr nur ein paar Bands und Projekte unter Vertrag. Somit ist es ihnen möglich, den Musikern volle Unterstützung und Aufmerksamkeit auf dem oft steinigen Weg durch die Musikindustrie zu geben. Auf diese Art und Weise kann Grönland garantieren, sich um die individuellen Bedürfnisse der Bands zu kümmern. Ein Service, den große Plattenfirmen heutzutage kaum anbieten.
Qualität ist Grönland’s Hauptpriorität, wobei sich das Label nicht auf ein bestimmtes Genre beschränkt. Egal ob Pop, Rock, R&B, Hip Hop, Electronica oder Dance, Grönland nimmt sich Projekten an, denen sich andere aufgrund von angeblich mangelndem Charterfolg nicht annähern.

Kira „Inauswendig“
Im letzten Jahr wurde Kira in London Herbert Grönemeyer vorgestellt. Die junge Frau hinterliess mit Gesang und Gitarre einen derartig eigenen Eindruck, dass Grönemeyer nicht lange zögerte und die Musikerin unter Vertrag nahm. „Herbert wusste, wie leicht er mit seiner Erfahrung und seiner Persönlichkeit mein Album hätte viel mehr beeinflussen können. Aber er hat es nicht getan. Er hat mir vertraut und mich machen lassen. Das ist das größte Kompliment, das er mir machen konnte“, sagt Kira über das folgenreiche Treffen heute.
Ihr Debutalbum entstand in fast einem halben Jahrzehnt knochenharter Arbeit, in welchem die Songs Metamorphosen durchliefen. „Wir sind in jede Sackgasse gerannt, die sich uns geboten hat und haben völlig unterschiedliche Versionen von fast jedem Song erzeugt. Am Anfang haben wir vieles am Computer programmiert und waren begeistert, aber irgendwann kam immer der Moment, an dem es nicht weiter ging und sich alles austauschbar anhörte. Verschiedene Musiker haben die Tracks dann immer wieder mit Leben gefüllt und uns gezeigt, dass es Menschen braucht, um meine Geschichten zu erzählen“, deutet Kira die Irrwege an, die das Duo hat durchwandern müssen, um zu den monumentalen Miniaturen zu gelangen, die „Inauswendig“ heute ausmachen. Ein solches Arbeiten setzt Ausdauer voraus. Und Vertrauen. (Pressetext)

Half Cousin „The Function Room“
Hör nicht auf das, was andere sagen, Popmusik ist großartig im Moment. Besonders wenn sie in dem wunderschönen, wenn auch leicht zerzausten Stil von Half Cousin gemacht wird.
Half Cousin ist ein Kollektiv aus Musikern, das sich um Haupt-Songschreiber und Sänger Kevin Cormack formiert. Sollte man die Musik von Half Cousin beschreiben, wäre wohl „kurze, melodische Songs, hergestellt aus Gerümpel!“ am treffendsten. Es handelt sich um perfekten Pop, der Sorte Tom Waits oder Arab Strap vielleicht. Sich nicht zu große Mühe geben. Musik produziert mit Akkordeons, Klarinette und Holzblöcken, die alle übereinander stolpern. Wie jede großartige Musik muss sie sich nicht anstrengen, sie ist es einfach.
Die Band hat soeben ihr Debutalbum „The Function Room“ veröffentlicht. Bei der Erklärung des Namens kommt Kevin auf das Half Cousin zugrundeliegende Ideal zu sprechen: „Ich mag Musiker, die die Funktionen von speziellen Instrumenten herausfordern oder versuchen, andere Objekte in musikalische Instrumente zu verwandeln... Das sind die Art Leute, die ich gerne in meinem Veranstaltungsraum hätte, mit meinem Ohr an der Tür'. Mit „The Function Room“ macht sich die Half Cousin Familie bereit immer weiter anzuwachsen. (Pressetext)

Hans-Joachim Roedelius „Lunz–Reinterpretations“
Der Grammy-nominierte Komponist Tim Story und Cluster-Ehemaliger Hans-Joachim Roedelius haben Musik mit einer Reinheit und Leidenschaft geschaffen, die jeder Kategorisierung trotzt. Der Hörer ist auf all seine Sinne angewiesen, um Lunz zu erleben, deren reichhaltige musikalische Pinselstriche eine komplexe Leinwand von zwischen ruhig und berauschend wechselnden Stimmungen malen. Unter dem Spitznamen „Lunz Reinterpretations“ wird nun eine musikalische Zusammenführung der besonderen Art das Licht der Welt erblicken!
Bei dem Re-Release Lunz „Lunz–Reinterpretations“ wurde nun das Original von verschiedenen kontemporären Künstlern neu interpretiert. Unter Ihnen finden man Namen wie Adem, Ulrich Schnauss, Faultline, Elbow, Icarus, Gomma, Lloyd Cole und Half Cousin, welche dadurch ihre Anerkennung einer ihrer Inspirationsquelle zollen. Dabei wurde das vorhandene Material auf beindruckende und oft überraschende Weise in ihre eigenen Wege geleiten.
Der faszinierende Sound von Lunz wird von Hans-Joachim Roedelius und Tim Story geschaffen. Roedelius erhielt weltweiten Kultstatus in Cluster, Harmonia und später Aquarello. Seine Arbeit mit Dieter Moebius als Cluster inspiriert noch immer eine Legion von heutigen elektronischen Künstlern. So weit sogar, dass selbst die Mainstream Chicago Tribune Cluster als „eines der bestgehüteten Geheimnisse der Musik des 20. Jahrhunderts“ anerkennt. Zu Roedelius Kollaborateuren zählen Brian Eno, Holger Czukay, Conrad Plank, Michael Rother und C. Schnitzler.
Tim Story’s Werk hat einige Zeit auf der Nummer Eins Position der Billboard’s New Age Charts in den USA verbracht, wo er auch eine Grammy Nomination für seine Aufnahme von „The Legend of Sleepy Hollow“ - mit Glenn Close - erhielt, sowie die NAIRD „Album of the Year“ Auszeichnung für seine Soloplatte „Beguiled“ gewann. (Pressetext)
Und lassen Sie sich überraschen, wer durch den Abend führt!