Sa 22. Januar 2005
20:00

Herbert Henck & Georg Graewe Duo (D)

Herbert Henck: piano
Georg Graewe: piano

Programm:
Herbert Henck: Jean Barraqué Sonate pour piano (1950-1952)
Georg Graewe: improvisation sur barraqué

Spektakulär ereignete sich in den 90er-Jahren seine (Wieder-) Entdeckung als zentrale Gestalt der musikalischen Nachkriegs-Avantgarde. Mit einem Gesamtwerk, dass nur ganze sechs Werke umfasst, gilt Jean Barraqué heute als erratischer Block in der Musikszene jener Jahre, als kompromisslos Suchender, der strenges Konstruktivdenken mit glühendem Expressionswillen in Übereinstimmung zu bringen wusste und sich mit subjektivem Zugriff jene Freiheiten nahm, die seinen seriell beeinflussten Werke eine „fieberhafte Expressivität von packender Dramatik“ (Pierre Souvtchinsky, 1974) verleiht. Zu den wichtigsten Ereignissen seines Lebens zählte die Lektüre von Hermann Brochs Roman „Der Tod des Vergil“, einer literarischen Meditation über das Sterben, über den Sinn von Kunst und die Situation des Künstlers in einer Endzeit-Gesellschaft. Brochs monumentaler innerer Monolog wurde zum Ausgangspunkt für einen Werkzyklus, dessen Ausführung als Lebenswerk geplant war. Nur wenige Jahre davor entstand als erstes gültiges Werk die Klaviersonate, deren suggestive Kraft einem 40-minütigem Verlauf strenger und freier kompositorischer Prozesse entspringt. Barraqués Sonate steht im Zentrum eines »Fast Forward«-Tributs an den französischen Komponisten: Herbert Henck, interpretatorische Institution in Sachen zeitgenössischer Klaivermusik, präsentiert das Original, im zweiten Set improvisiert der deutsche composer/performer Georg Graewe, ein Meister für subtil-filigrane Lyrik und hart treibenden Groove, über Barraqués Vorgabe. (Ute Pinter)

Eintritt: 16.50 €, 10.- € für Jugendliche bis 26 Jahre und MC-Besitzer
Ticket-Line: tickets@jeunesse.at, Tel.: 505 63 56, Fax.: 505 82 77, www.jeunesse.at
Eine Veranstaltung der Jeunesse im Rahmen von Fast Forward. 20:21