Sa 12. Februar 2005
20:00

Andy Manndorff „Up to Scratch“ (A/PL)

Andy Manndorff: guitar, concept & composition
Piotr Wojtasik: trumpet
Wolfgang Puschnig: alto saxophone
Maciej Sikala: soprano-, tenor saxophone
Paul Urbanek: piano
Adam Kowalewski: bass
Reinhardt Winkler: drums

Die Selbstreparatur des Jazz.
Die improvisierte Musik hat sich Markt-Kompatibilitäten zuliebe so lange transformiert, gewunden, geglättet, dass uns heute verblüfftes Erstaunen befällt, wenn wir an die Wildheit der frühen Tage dieser Musik zurückdenken.
Andy Manndorff und seine Musiker suchen und finden Jazz in der kollektiven Intensität, im Gleichgewicht zwischen Improvisation und Komposition, als wäre ihnen gegeben, sich gemeinsam an eine andere Zukunft dieser Musik erinnern zu können. Die Musik fordert uns, es sind keine Girlanden, die man nebenher hören könnte. Manchmal denken wir an Felswände, die vor uns aufragen und keine Wahl lassen. Sie ist nicht um Schönheit bemüht und nicht darum, unsere Aufmerksamkeit zu erregen, sie ist da, weil sie nicht anders kann. Die Themen tanzen - bevorzugt allerdings aus der Reihe. Der Gestus der klassischen Moderne und so manche zutiefst abendländische Vertracktheit tänzeln auf den treibenden Grooves wie Korken auf hoher See. Die Kompositionen sind schroffe Gestalten, die nicht nervöse Innenschau betreiben, sondern rasch zur Sache kommen. Mehr Prosa als Lyrik. Die Solis beginnen nicht, sie brechen über uns herein. Wenn wir uns dieser Energie aussetzen, dann macht sie uns übermütig und ein bisschen freier. Freejazz auf den Punkt gebracht - „Up to Scratch“. (Helmut Jasbar)
mit freundlicher Unterstützung des Polnischen Kulturinstituts