So 6. März 2005
20:00

Andy Bey Quartet „American Song“ (USA)

Andy Bey: piano, vocals
Paul Meyers: guitar
Ameen Saleem: bass
Jeremy Clemons: drums

„Andy Bey was at Ronnie Scott’s for a week and I saw him six nights in a row. I got into huge amounts of debt going to see Andy Bey! He’s terrific. What I love about him is that he creates an atmosphere. As soon as he opens his mouth you are transported to another place.“ (Jamie Cullum)
„Dieses Organ ist stark genug, eine einzige Note zu ergründen, ihr eine Zärtlichkeit mitzugeben, als würde sie von der Kehle nur beschmust entlassen, und noch Standards erhalten so eine Bedeutung, die sie nie hatten, befreien Gefühle, die sie nicht kannten und sprechen, wo sie früher stumm waren. Wirklich, ein Einzigartiger ist Andy Bey und bedauernswert, wer ihn nie hörte!“ (Roger Willemsen)
„If you haven’t heard Andy Bey, you haven’t lived.“ (Kurt Elling)
Man kann Andy Bey gar nicht genug loben. Der 65-jährige Amerikaner ist zweifellos einer der bedeutendsten Musiker des Jazz, ein Interpret und „Songstylist“ von beseelter Natur. Ein so besonderer Pianist und so einzigartiger Sänger, dass ihn Kollegen bewundern, Experten auszeichnen und Journalisten immer wieder mit schwärmerischen Metaphern bedenken. Dass sein Talent erst jetzt, nach fast fünfzig Jahren im „Musikgeschäft“, nach Auftritten neben Sarah Vaughan oder Chet Baker, als Sänger der Bands von Max Roach, Horace Silver oder Gary Bartz, auch jenseits dieses exklusiven Zirkels Anklang findet, ist nur eine der vielen Ironien seines Schicksals. Der Mann aus Newark, New Jersey, den in seiner Wahlheimat New York lange keiner buchen wollte, ist auf einmal Wynton Marsalis’ Gast bei einem Mary Lou Williams-Konzert im neuen „Jazz At Lincoln Center“ oder er eröffnet, gemeinsam mit McCoy Tyner, das JVC Jazz Festival in Paris. Andy Beys neues Album, soeben für den Grammy als „Best Jazz Vocal Album“ nominiert, krönt diese Entwicklung. (Pressetext)
Eine persönliche Anmerkung: Das letzte Mal gastierte Andy Bey Solo im P&B. Manche mögen sich an dieses legendäre Konzert - auch wegen der sehr späten Beginnzeit - erinnern. Damals bestieg Herr Bey in Deutschland einen Zug, der ihn nach Wien bringen sollte - und das wäre auch so gewesen, wenn Herr Bey nicht vergessen hätte, in Salzburg umzusteigen. So stieg er am Endbahnhof aus - in der Meinung, nun in der Bundeshauptstadt eingelangt zu sein - aber er befand sich im kärntnerischen Klagenfurt. Andy Bey verlor auf seiner Tournee sein Itenary, besitzt sowieso kein Mobiltelefon ... und wir hatten keine Ahnung, wieso er nicht im Club auftauchte. Eine komische Situation, vor ausverkauftem Hause auf der Bühne zu stehen, und den Leuten zu sagen, dass der Pianist verschollen ist und wir nicht wissen, ob er noch erscheinen wird. Prekär wurde die Situation, nachdem er anderthalb Stunden nach dem angekündigten Konzertbeginn immer noch nicht da war. Die meisten Besucher blieben - zurecht wie sich herausstellen sollte, denn Andy Bey trudelte kurz vor 22 Uhr im P&B ein, etwas gestresst, weil die Strecke Heidelberg - Wien mit kurzem Aufenthalt in Klagenfurt halt ziemlich ungewöhnlich und sehr langwierig ist. Die abwartende Zuhörerschaft wurde schlussendlich mit einem aussergewöhnlichem Konzert belohnt. Bey kommt diesmal in Begleitung dreier Kollegen und der direkte Flug nach Wien-Schwechat ist bereits gebucht. Der pünktliche Beginn des Konzertes sollte also garantiert sein. Welcome back! CH