So 10. April 2005
21:00

Sophia Domancich Solo (F) / Agnes Heginger & Georg Breinschmid Duo (A)

Sophie Domancich: piano

Agnes Heginger: vocals
Georg Breinschmid: bass

Domancich
Domancich begann im Alter von 6 Jahren Klavierspielen zu lernen. Ab 1968 studierte sie sieben Jahre lang am „Conservatoire National Superieur de Musique“ in Paris. Zwischen 1976 und 1978 verdiente sie ihr Geld als Begleiterin in Gesangs- und Tanzstunden an verschiedenen Musikakademien, am „Caen Theatre“ und an der „Opera de Paris“. Ihren ersten Kontakt mit der Jazz-Szene hatte sie 1979, als sie mit Musikern wie Lacy Steve, Bernard Lubat und Jean-Louis Chautemps improvisierte. In den frühen achtziger Jahren arbeitete sie mit dem Bandleader Laurent Cugny. Sie spielte in der „Quoi D’Neuf Docteur Big Band“, unter anderem mit den Solisten Steve Grossman, Jack Walrath und Glenn Ferris. 1984 gründeten sie und der Schlagzeuger Pip Pyle die Band „L'Equip’Out“ und später ihr eigenes Jazztrio mit dem Bassisten Paul Rogers und dem Schlagzeuger Bruno Tocanne (der in Folge durch Tony Levin ersetzt wurde). 1990 wurde sie Bandmitglied in John Greaves’ Backing Band. 1997 wurde ihr von Didier Levallet angeboten, Pianistin im „Orchestre National de Jazz“ zu werden - eine wirklich große Anerkennung! (Pressetext)
Auf Sophia Domancich wurde ich durch ihre Arbeit mit dem Sänger John Greaves, der vor einigen Monaten mit Karen Mantler mit einem Robert Wyatt Projekt zu hören war, aufmerksam. Der umtriebige burgenländische Veranstalter Udo Preis hat die Pianistin nach Rudersdorf eingeladen (dort zu hören am 9.4.) und bat mich zwecks Aufteilung der Reisekosten um Zusammenarbeit. Sie sehen - nicht nur Musiker sondern auch Veranstalter sind kooperativ und es gibt ein Ergebnis: Zwei Österreich-Konzerte dieser aussergewöhnlichen Pianistin. Empfehlung! CH

Heginger & Breinschmid
In der raren Duo-Kombination von Stimmbändern und Kontrabass beatmen, vertonen, beleben und kochen Agnes Heginger und Georg Breinschmid Eigenkompositionen, Popsongs, Phantasietexte und noch vieles mehr.
Breinschmid, der abtrünnige Wiener Philharmoniker und Hans-Koller-Preis-Träger, ist als herausragend-virtuoser und eigenwillig-kreativer Bassist bekannt und gefragt, was die Zusammenarbeit mit Jazzgrößen wie Archie Shepp, Kenny Wheeler oder Charlie Mariano, sowie seine Rolle als powervoller Motor des Vienna Art Orchestras belegen.
Agnes Heginger, Rising Star nicht nur am Wiener Sänger- und Jazzhimmel, wurde u.a. im BoA-BoA-Duett mit Gitarrist Klaus Wienerroither mit hinreißenden Paraphrasen von Schlagern der Zwischenkriegszeit bekannt. Ihre sympathisch unpuristische, zwischen freier Improvisation und Pop changierende Solo-CD „Songs And Other Noises“ wie auch ihre Mitwirkung im Renaissancemusikensemble „Mikado“ dokumentieren die Vielseitigkeit der jungen Sängerin. Darüber hinaus beweist die Wienerin auch als Songwriterin Format.
Breinschmids virtuose Bassarbeit, in der sich wie in einer Ein-Mann-Rhythmusgruppe die Funktionen von Tempomacher, harmonischem Fundament und Interaktionspartner vereinen, und Hegingers frisch-freche, spielerisch zwischen vielerlei Charakteren oszillierende Stimme, ergeben von der ersten bis zur letzten Minute pralle, virtuose Musikantik, spannende Klanggewalt, farbenreichen Witz.
Im Programm finden sich u.a. Breinschmids unwiderstehliche Schnellpolkas, die als Startrampe für grandiose Spontan-Recyclings literarisch wertvoller Serienkrimis (unter peitschenartigen Titeln wie „Stirb, Verräter“ oder „Heiße Schätze, kalte Killer“) dienen, in deren Rahmen die Vokalistin die skripturale Vorlage lustvoll zerpflückt, einzelne Wortbausteine in arios schmetternde Höhen schleudert, um andere genießerisch zu zerkauen, auszuspucken oder sich anderweitig auf der erfindungsreichen Zunge zergehen zu lassen. Darüber hinaus inszenieren Heginger und Breinschmid höchst lebendig Cover-Versionen genialer Pop-Klassiker wie etwa Joni Mitchells „Black Crow“, oder Hegingers poppiger Eigenkompositionen.
Agnes Heginger und Georg Breinschmid im Duo-Format, das steht für geistreichen emotionale Direktheit, die in ihrer lustvollen Spontaneität für sich selbst steht, durch sich selbst spricht. Heginger und Breinschmid: junge, ideensprühende Talente. (Pressetext)