Sa 24. September 2005
20:00

Maria Augustin „Marynade“ (A)

Maria Augustin: vocals, flute
Markus Jakisic: fender rhodes, organ
Bernd Satzinger: bass, vocals
Clemens Adlassnigg: drums, vocals
DJ Rootical a.k.a. Wolfgang Schiftner: turntables, saxophone

Das hört man gern! Hier bemüht sich jemand hörbar, eigene Gedanken zu formulieren anstatt Vorformuliertes nachzuplappern. Maria Augustin ist der Kopf und die frisch-freche Stimme des Quartetts „Marynade“, in dessen Rahmen sie sich doch tatsächlich eigenständige Gedanken über sich und den Rest der Welt zu machen pflegt – sowohl textlich als auch stimmlich. Einmal mehr in Richtung Soul äugend, dann wieder mit mehr Pop-Appeal konvenierend, ist hier noch nicht alles am Punkt, bilden phrasierte Geste und stimmlicher Ausdrucksinhalt noch nicht immer eine Einheit - doch spürt man im Ringen um selbige, dass sich hier jemand eine dem eigenen Ausdruckbedürfnis adäquate Form schaffen will. Die Band-Kombattanten - Markus Jakisic (Keyboards), Bernd Satzinger (Bass) und Clemens Adlassnig (Drums) - bereiten mit handgemachten, jazzigen Grooves der Marke TripHop und Slow-Funk das Terrain, wobei wohldosierte Klänge von E-Orgel bzw. E-Piano für prickelnde Patina sorgen. In „Mexico Sunrise“ erweist sich Augustin auch als fundierte Flötistin, freilich ohne den Verve ihrer vokalen Performances zu erreichen. Momente wie die Arioso-Einlage in „Milking Turtle Cows“ bedeuten das Salz in der Suppe bzw. „Marynade“ – die in diesem Sinne zukünftig vielleicht noch etwas würziger tönen wird. (Andreas Felber)