Di 13. Dezember 2005
20:00

Janus Ensemble „Rooming“ (A)

Annegret Bauerle: Flöte
Georg Riedl: Klarinette
Balduin Wetter: Horn
Aneel Soomary: Trompete
Helga Stark: Violine
Helga Pöcherstorfer: Violine
Axel Kircher: Viola
Asaj Valcic: Cello
Tibor Kövesdi: Kontrabass
Christian Heitler: Klavier
Berndt Thurner: Perkussion
Josef Novotny: Live-Elektronik
Andreas Weixler, Se-Lien Chuang: Live-Elektronik und Visuals
Christoph Cech: Konzept und Leitung

Programm
Rooming 1: Sequenz aus Stückteilen von Judith Unterpertinger, Martin Ptak, Konrad Rennert, Judit Varga, Oskar Aichinger, Boris Hauf und Hannes Löschel - ausgesucht, zusammengestellt und elektroakustisch-räumlich gedeutet von Josef Novotny
Rooming 2: Ensembleimprovisation, elektroakustisch verformt von Andreas Weixler, Se-Lien Chuang und Josef Novotny
Rooming 3: Sequenz aus Stückteilen von Luna Alcalay, Christian Mühlbacher, Wolfgang Kubizek, Hans Steiner, Doug Hammond und Fabian Pollack - ausgesucht, zusammengestellt und audiovisuell-räumlich gedeutet von Se-Lien Chuang und Andreas Weixler
Die Zeit verlangt eine Sensibilisierung im Verständnis von Räumen. Die Definition des „hier und jetzt“ ist keine Selbstverständlichkeit mehr, Räumlichkeit und Zeitlichkeit lassen sich im verwirrenden Hin- und Herschalten zwischen den virtuellen und den „echten“ (?) Netzen oft nicht mehr wahrnehmen. Umso mehr sind Künstler, die ja immer Fantasie materialisieren und dadurch Reisende sind, aufgefordert, Räumlichkeit eindringlich zu machen und die Echtheit des Momentes zu definieren.
Das Janus Ensemble zollt diesen Gedanken Rechnung, indem es die Räume, in denen seine Musik spielt, als musikalische Parameter erkennt. Konkret bedeutet das, dass ein zusätzliches Instrument im Ensemble etabliert wird, welches die akustische Musikproduktion mit elektronischen Mitteln umraumt und - wahlweise - auch sichtbar macht. Wir nennen dieses Instrument „Rooming“. Es soll spontan reagieren, unvorherseh- und hörbar sein, den musikalischen Momenten eine improvisierte Raum/Zeitkurve geben.
Ab nun werden KomponistInnen, die für das Janus Ensemble schreiben, mit diesem nicht vororganisierbaren Anteil an der Interpretation ihrer Stücke leben müssen. Das finden wir sehr schön und spannungsreich.
Bei den ersten Konzerten in dieser neuen musikalischen Gestalt sollen die zum Stammensemble stoßenden „Rooming“-Musiker aus dem Repertoire des Janus Ensemble auswählen, welche Stücke, Stückteile, Stückpartikel sie als akustische Grundlage ihrer elektronischen Umraumung benützen wollen. (Christoph Cech)