Sa 21. Januar 2006
20:00

Forms of Plasticity (A)

Johannes Specht: guitar
Lorenz Raab: trumpet, fluegelhorn
Oliver Steger: bass
Mike Breneis: drums
DJ Bionic Kid: turntables
Christian Reiner: Sprecher
Claudia & Heike: visuals

„Forms Of Plasticity“ (kurz FOP) heißt eins zu eins ins Deutsche übersetzt soviel wie „Formen von Plastizität“ - und das beschreibt genau den Sound des Quintetts. Die Jazz-Trompete ist allgegenwärtig, doch beschränken sich die restlichen vier nicht auf sturen Einsatz ihrer Instrumente ins vorherrschende Konzept und wagen hin und wieder auch Ausbrüche in Rockgefilde oder dem Einsatz irrer Scratches. Diese Spontaneität und Eigensinnigkeit in ihren Stücken lässt sich daher nicht fest in ein Genre pressen und somit erfinden sie den Begriff der „Dehnbarkeit“ ihres Schaffens und nennen sich auch gleich danach. Und so unrecht haben sie mit dem „in eine Schublade stecken“ nicht. Einmal tobt sich der Gitarrist nach Lust und Laune aus, dann wieder das Schlagzeug, ein anderes Mal steht die Trompete im Vordergrund. Irgendwie instrumentaler Rock mit einem Schuss Jazz oder doch virtuose Jazzkompositionen mit einer Prise Rock? Es ist eben schwer zu definieren, was das Gehörte unterm Strich darstellt.
Der Titel des neuen Albums kommt auch nicht von ungefähr. „10“ neue Staaten sind letztes Jahr zur Europäischen Union dazugestoßen: Lettland, Zypern, Polen, Slowakei, Litauen, Estland, Ungarn, Slowenien, Malta und die Tschechische Republik. Das ist auch die Trackliste zum neuen Album. Man hat sich Gedanken gemacht über diese zehn neuen Beitrittsländer, in Musik umgesetzt - unterschiedlicher hätten die Assoziationen und das Endprodukt nicht sein können. Mit „10“ wird man auf eine musikalische Reise durch Länder geführt, die in nicht allzu weiter Entfernung liegen, aber auf diese Art noch nicht erlebt hat. Die Vorlagen und Einflüsse, unter denen die zehn Tracks entstanden sind, sollte man aber nicht streng in seine Vorstellungen über das Gehörte pressen, sonst könnte einem der eine oder andere eigene Aspekt oder Zusammenhang abhanden kommen. (Albert Ranner)