Fr 3. Februar 2006
20:00

Klaus Dickbauer „Hands“ (A)

Klaus Dickbauer: reeds
Wolfgang Mitterer: live electronics
Werner Feldgrill: e-bass, accoustic e-bass
Herbert Pirker: drums

Apropos „Was Neues !?“
Wenn wir das Zeitlose in der Musik suchen, werden wir im Zeitgeist nur dann fündig, wenn er dem Zeitlosen dienlich wird. Als zeitloses Phänomen wird man das Entstehen von Kräften bei der energetischen Umwandlung von Emotion, Intellekt, Tradition, Kommunikation in klangliche Erscheinungsformen beobachten. Nicht die Zeit diktiert die Musik, sie scheint nur in ihr als einer von unendlich zahlreichen, sie formenden Parametern auf. Wir sind interessiert innerhalb spontaner,berechnender,spannungsgeladener, sedativer, intuitiver, intellektueller, kräftiger Musik, die antagonistischen Paare so zu bedienen, dass dem Zuhörer die lange Weile zwischen den Händen
zerrinnt. Dafür sorgen unsere Herkünfte geformt in sakraler Umgebung genau so, wie in Blasmusiken, in kammerkonzertantem Rahmen, in Kinos, in verrauchten Jazzkneipen, auf Universitäten und heimischen Betten. Kurz gesagt, es wird gegroovt, gegeigt, schöngetönt, genoised, geswingt, thematisiert und gefreaked, und das mit ungebremster Spiellust.
Wem immer sei Dank, schenkte dieses, trotz allem doch wunderbare Land, uns Söhne mit dem Schaffensdrang und der unendlichen Begabung Zeitgeister einzufangen und umzuinterpretieren, wie Wolfgang Mitterer. Die Aussage seiner Musik widerspiegelt eine Weltoffenheit und die größtmögliche Menge an Kreativität und Kraft genährt durch Bergwelten osttirolerischen Ausmaßes. Sein klanglicher Spürsinn durch Elektronik hörbar gemacht versetzt jeden Zuhörer immer wieder in Erstaunen.
Der oberösterreichischen Blasmusik früh entrissen durch den ständigen Drang musikalische Welten zu durchforsten, wird Klaus Dickbauer nie die Wurzeln seiner Herkunft verleugnen wollen und können. Orchestrale Klangkörper wie das Vienna Art Orchestra oder auch kleinere Ensembles wie Saxofour reifen seine musikalische Person. Das Bewußtsein seinen musikalischen Visionen treu zu bleiben wird immer stärker und führt ihn unter anderem in diese Formation.
Herbert Pirker, ein junges frisches steirischesTalent am Schlagzeug besticht durch seine vitale und überaus präzise und kraftvolle aber auch zu jeder Freiheit ausschweifenden Spielweise. Er wurde bereits in jungen Jahren von gönnenden Menschen (Hans Koller Preis 2004) dieses Landes ins ferne New York zur musikalischen Blutauffrischung geschickt.
Schon längst in der österreichisch Szene unter uns als einer der interessantesten nominiert:
Werner Feldgrill - bestätigt durch sein uniques, virtuoses, kraftvolles Spiel am E-Bass und auch am akkustischen E-Bass, (eine Rarität !!) die Tatsache, dass interrnationales Format, wiederum dem
steirschen Grün entrungen, hierzulande sehr wohl anzutreffen ist.
Es gibt viele ausgezeichnete Formationen in diesen Breiten, aber ganz sicher nicht viel interessantere. (Klaus Dickbauer)