„Something in Common" ist bereits Colins 3. CD, allerdings sind seine Vorgänger hier nicht zu bekommen, was äußerst schade ist, denn nach seinem neuesten Projekt wird man neugierig auf mehr. Der französische Klarinettist interpretiert hier Stücke von u.a. John Coltrane, Archie Shepp sowie Jimi Hendrix und Marlena Shaw - auf wahrhaft außergewöhnliche Weise. Gekonnt bewegt sich das Trio - Klarinette, Cello und Zarb (ein irakisches Perkussioninstrument) - zwischen Expressiven und Progressiven mit einem Liebäugeln ins Freie, treiben jede Nummer an ihre Grenzen und lassen vor allem sehr viel Individualität einfließen. Ein spannendes Produkt, weil man nie weiß, was als nächstes kommt, weil man etwa „If 6 Was 9" noch nie zuvor so gehört hat. An Colins Spielweise wird deutlich, dass Julius Hemphill zu den Vorbildern des jungen Franzosen gehören muss. Ein Fehler? Wohl kaum, denn es gibt zu wenig kreative Musiker im Jazz, die sich trauen, konsequent außerhalb des Mainstreams zu stehen. Und außerhalb des Mainstreams ist dieses Album auf jeden Fall. Gefällig ist nichts an diesem Projekt. „Something In Common" ist eine herausragende Neuerscheinung in der Masse des Durchschnittlichen! (Karoline Cvancara)