Two Voices (Clayton & Giesriegl)
Im Zentrum dieses Doppelkonzertes steht die amerikanische Sängerin Jay Clayton, die nicht nur durch ihre Interpretationen von John Cage und Steve Reich oder im „Vocal Summit“ (Dudziak, Newton, Lee, Hendricks, Winston, McFerrin) bekannt wurde, sondern vor allem als Vertreterin der Avantgarde im Jazzgesang gilt. Neben Eigenkompositionen wie „Fortune Cookie“ entwickelt sie ihre Stücke auch aus Texten amerikanischer Dichter wie E. E. Cummings oder Emily Dickenson. Ihre Partnerin im ersten Teil des Konzertes, die Tirolerin Annette Giesriegl, lernte sie auf der KUG als Schülerin kennen, heute stehen sie als gleichrangige Partnerinnen gemeinsam auf der Bühne, mit Stimme und Electronics bauen sie ihre zeitgenössischen VocalSoundSculptures.
Three For The Road (Clayton, Neumeister & Pauer)
Die KUG war auch im zweiten Fall die Schnittstelle zwischen den drei Musikern. Clayton improvisierte mit Pauer in den freien Flächen zwischen ihrer Lehrtätigkeit als Vocal Professor in Graz, wie Fritz Pauer erzählt, „to keep the spirit alive“. In diesem Duo waren sie schon im „alten“ Porgy zu hören. Als dann noch Ed Neumeister seine Professur antrat, war das Trio von heute gefunden. Aus ihren Kollektivimprovisationen setzen sich einzelne Rhythmusschleifen durch (auch mit Claytons Loop-Machines), die jedoch in diesem gleichrangigen Klanggewebe bald wieder verschwinden, darüber tanzen die „Stimmen“ der drei Solisten. Mittlerweile ist ihr Repertoire von Improvisationen, Standards und eigenen Kompositionen auf 60 - 70 Stücke angewachsen, zu hören auch auf „Three For The Road“. Ein außergewöhnliches Doppelporträt der Sängerin im P&B. (Thomas Hein)