Fr 27. Oktober 2006
20:00

Georg Breinschmid „Hommage to Charles Mingus“ (A)

Georg „Charles“ Breinschmid: bass
Clemens „Eric“ Salesny: alto saxophone, bass clarinet, flute
Horst-Michael „Ted“ Schaffer: trumpet
Robert „Jimmy“ Bachner: trombone
Clemens „Jaki“ Wenger: piano
Christian „Dannie“ Salfellner: drums

Charles Mingus war eine Naturgewalt, ein Gigant, der nicht leicht einzuordnen ist. Als Bassist war er ungemein kraftvoll und virtuos, hat aber nicht so sehr eine „Schule“ begründet wie z.B. Paul Chambers oder Ron Carter. Er war ein begnadeter, sehr stark im Blues verwurzelter Komponist, stand aber in dieser Funktion auch immer etwas im Schatten von Duke Ellington, der für Mingus ein großes Vorbild war und in dessen Band er auch kurz spielte. Mingus war auch ein charismatischer Leader, der immer wieder faszinierende Persönlichkeiten in seinen Bands versammelte, wie beispielsweise Eric Dolphy, Jaki Byard und den Schlagzeuger Dannie Richmond, mit dem er eines der besten „Rhythmusgespanne“ des modernen Jazz bildete; aber auch hier müsste man sagen, dass während Mingus’ großer Zeit, 1957-64, andere Bandleader einflussreicher waren, z.B. Miles Davis oder John Coltrane. Doch weniger Mingus’ Beiträge im einzelnen als vielmehr die Summe seiner Leistungen gilt es zu würdigen. Mingus hat vieles gemacht, Jahre bevor es Allgemeingut oder Mode wurde, und seine Vielseitigkeit kannte dabei keine Grenzen; er nahm ein Solo-Piano-Album auf, schrieb eine hochinteressante Autobiographie, und nicht zuletzt war er auch immer politisch und sozialkritisch sehr „outspoken“. All das, besonders auch die Gleichzeitigkeit all dieser Funktionen, machen ihn zu einer der größten Persönlichkeiten des Jazz überhaupt. (Georg Breinschmid)