Fr 3. November 2006
23:00
Couch Night

Richter „audioexile“ Release Party

Richter
Christoph Richter: keyboards, guitar, percussion, vocals
Manfred Scheer: bass
Martin Scheer: drums
anschließend : DJ Line w/ Cay Taylan (Couch Records), Boozoo Bajou (K7), Visuals: quartz (Lames)

Gleich der Eröffnungstrack zeigt die ganze Bandbreite von Richter: Ein von akustischer Gitarre begleiteter wuchtig-dubbiger Bass spinnt ein dichtes Netz aus Elektro-Funk, über dem eine Vocoder-Stimme von nächtlicher Dunkelheit und der Vergänglichkeit der Dinge erzählt. Richter lässt uns an seinen Nachtgedanken teilhaben („At night“). Auch in „Stars never lie“, der zweiten Nummer des Albums, hält Richter an Vocoder-Harmonien und zart angeschlagener Akustik-Gitarre fest. Doch dann ist da plötzlich dieser eigenartig schwebende Bass, der durch seine unwiderstehliche Melodie die Zügel anzieht und der Nummer einen lässig entspannten und doch zwingenden Groove verleiht.
Spätestens hier wird deutlich, dass Richter mehr will als unverbindliche Stimmungsbilder zeichnen: Er will Geschichten erzählen, die sich – in hauchdünne Pop-Melodien gekleidet – von dem reichhaltigen Fundus der Pop-Geschichte haben inspirieren lassen. Auf seinem Streifzug macht er auch vor radiotauglichem 80er-Jahre-Hits nicht Halt und genau das ist es, was „audioexile“ auszeichnet: sein entspannter Umgang mit den großen Vorbildern – eine Stärke, die sich auch wie ein roter Faden durch die Arbeiten der Speerspitzen des jüngeren französischen Pop zieht. Genau wie sie hat Richter vor allem eines begriffen haben: Nur aus der Kraft der Übertreibung lassen sich jene Melodien schöpfen, die uns über Jahre hinweg im Ohr hängen bleiben. „Hurt“ ist so eine: Zart gesponnene Harmonien werden so lange mit Spannung aufgeladen, bis sie brechen. „I’m going back to the place I got hurt“ singt Richter dazu. „Little E“ steht dem in nichts nach: Getragen, fast schon bombastisch rollt Richter seinen Piano-Teppich aus. Doch immer dann, wenn uns Richter auf Seide gebettet hat und wir es uns in seinen luftig-leichten Melodien gemütlich gemacht haben, rückt er unser verzerrtes Weltbild mit einer tüchtigen Portion Elektro-Funk („B_Side“, „Funk Is what you don´t play“ oder auch „Desperate Housework“) wieder zurecht. Mal ist er dabei wunderbar „mellow“, dann wieder puristisch electroid. So etwa in „Stay Tonight“, einem dubbigen Electro-Groove, der lässig die Wiener Downbeat-Szene in ihrer Hochblüte zitiert. Slicke Großstadt-Grooveness vom Feinsten! (Pressetext)

Eintritt: 15.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Einer Veranstaltung von Couch Records