Mo 22. Januar 2007
20:00

Christian Muthspiel Solo & Trio (A/F)

zum Österreichischen Würdigungspreis für Musik 2006

1. Set: „für und mit ernst“
Soloperformance nach Texten von Ernst Jandl
Christian Muthspiel: trombone, piano, voice, toys, electronics
Ernst Jandls Stimme

2. Set: Christian Muthspiel Trio plays Pirchner & Pepl
Christian Muthspiel: trombone, piano
Franck Tortiller: vibraphone
Georg Breinschmid: bass

Liebes Porgy!
Vor einiger Zeit erfuhr ich, dass mir die Ehre zuteil wird, den Österreichischen Würdigungspreis für Musik 2006 zugesprochen zu erhalten. Und das möchte ich feiern, denn ich freue mich darüber und will das tun, wofür ich den Preis bekomme, nämlich musizieren. Daher wollte ich einen sympathischen, zeitgenössischen, flexiblen und dennoch würdigen (denn so heißt ja der Preis) Rahmen - eben Dich, liebes Porgy - wählen, um mit Freunden und vielen weiteren ZuhörerInnen einen Abend zu verbringen, an welchem ich mit zwei meiner zur Zeit aktuellen Projekte auf der Bühne stehen will. Meinem Soloprogramm nach und mit Ernst Jandls tiefgründigen, beißenden, witzigen und rhythmischen Texten und dem Pirchner-Pepl-Abend mit meinen virtuosen, seit Jahren vertrauten Freunden Franck und Georg. Da es sich um einen staatlichen, hochoffiziellen Preis handelt, passt es vielleicht ganz gut, dass mit Ernst Jandl und Werner Pirchner und Harry Pepl drei sehr eigen- und widerständige und sehr österreichische Künstler die Basis für meine beiden Programme sind. Alle drei sind einen sehr konsequenten Weg gegangen, haben sich nie angebiedert und wurden, nach vielen Jahren des ignoriert-Werdens, mit verschiedenen nationalen und internationalen Preisen bedacht. Jandls Texte und die Kompositionen von Pirchner und Pepl gehören sozusagen zu meinem innersten Wort- und Tonschatz. Diese Werke weiterzudenken, zu interpretieren, zu verwenden im besten Sinne des Wortes, ist mein Anliegen und mein Vergnügen. Und, liebes Porgy, eines verspreche ich Dir zu guter Letzt: es wird sicher nicht langweilig werden. Dein Christian

Frankfurter Neue Presse zum Ernst-Jandl-Solo:
„Was Christian Muthspiel an blitzender Intelligenz ins köstliche Ernst-Jandl-Massaker einfließen ließ, war erneut phänomenal. Mag der Einsatz technischer Gimmicks vom Echoplex bis Sampler (nebst einem Rattenköder klingenden Jahrmarktsspielzeug) bei anderen oft den Umschlag von Quantität zu Qualität verfehlen, so gelang er dem Muthspiel geradezu beglückend… Bei Muthspiel entstieg der Sprach- als Klangspieler dem Grab.“

Kleine Zeitung Graz zum Christian Muthspiel Trio:
„Mit souveräner Stilsicherheit, originell im Umgang mit Zitaten und Linienführung und mit geradezu charismatischer Stimmigkeit lieferte das Trio – mit dem hervorragenden Franck Tortiller am Vibraphon – ein großartig geschliffenes Konzert, das Stück für Stück noch lange nachzuklingen vermochte.“