Fr 2. Februar 2007
20:00

Franzobel & Mütter „Weihnachtsorgie“ (A)

Franzobel: Rezitation, Conférence
Bertl Mütter: Posaune, Stimme, Conférence

Wenn Franzobel & Bertl Mütter ihre große Weihnachtsorgie-Tour, die sie, nach der Recherche dienenden Vorbereitungen in Christkindl und Japan (inkl. Adventkranzniederlegung im Karl-Schranz-Schrein Sapporo), seit dem ersten Adventskalendertag ununterbrochen (!) um die halbe Welt geführt hat - die intensivste Zeit waren einerseits die beiden Missionswochen vor Weihnachten im Iran, andererseits der Sommerabstecher über die Feiertäg nach Argentinien - ausgerechnet am 2. Februar im P&B abschließen, so haben sie dafür, mag das ahnungsvolle Publikum ahnen, triftige Gründe, welche hier näher erläutert seien:
Seit im 6. Jahrhundert das Weihnachtsfest vom 6. Jänner auf den 25. Dezember vorverlegt wurde, fällt der 40. Tag danach nicht mehr auf den Valentinstag, sondern eben auf den 2. Februar. Korrekt heißt das Fest Darstellung des Herrn, der veraltete Name (Mariæ) Lichtmess und die damit verbundenen Lichterprozessionen sind aber bis heute ungleich populärer. L. markiert das Ende der Weihnachtszeit, wurde allerdings mit dem Missale Romanum (1970) auf den Sonntag nach dem Ende der Vierschanzentournee (Taufe d. Hrn.) beendet. Als zuvor Geborne erweisen sich Franzobel (1967) und Bertl Mütter (1965) zutiefst in der Tradition verwurzelt, und sie können es sich gar nicht anders vorstellen, als heute erst ihren Christbaum abzuräumen, so wie sie das im Schatten der Schimmelkirche Pichlwang bzw. in Christkindl (s.o.) gelernt haben. L., soviel sei noch erwähnt, war stets der Schlenkerltag, also Transfertag der Dienstboten und Knechte, und so etwas kann für ein eingetragenes Mitglied der Boca Juniors allein schon deshalb nicht einfach so übergangen werden.
Achja, die Sonne macht einen Sprung, heißt es, und in Punxsutawney kann ein Murmeltier seinen Schatten sehen. Oder auch nicht.(Bertl Mütter)