Do 24. Mai 2007
21:00

Avishai Cohen Trio (ISR/USA)

Avishai Cohen: bass
Sam Barsh: piano, organ, fender rhodes, melodica
Mark Guiliana: drums, percussion

Avishai Cohen zählt zu den wenigen Bassisten der heutigen Zeit, die das Privileg genießen, vor einem weltweiten Publikum ihre eigene Musik zu spielen und sich sonst in keiner Weise „verbiegen“ zu müssen. Bereits als Jugendlicher in seinem Heimatland Israel lernt Avishai Cohen die zahlreichen musikalischen und ethnischen Einflüsse kennen, welche von da an stets seinen Ton, seinen Stil und die Art seines Komponierens beeinflussen, seine Spielweise bewegt sich zwischen nahöstlicher Musik, Latin, Blues und Klassik...
Schon in seiner Kindheit in dem kleinen Dorf Shoeva in der Nähe von Jerusalem war Avishai von Musik umgeben. „Es war immer ein Piano im Haus und ich spielte auch ständig damit herum. Ich erfand kleine Melodien und benutzte Muscheln aus dem Meer, um damit die Tasten zu markieren. Das war meine Art, mir die Struktur der Melodien zu merken.“ Bald darauf beginnt Avishai, Klavierunterricht zu nehmen und in der High-School Jazzband zu spielen. Mit 14 Jahren lebt Avishai zeitweise in den USA und lernt hier schon bald die Musik des virtuosen, unbändigen Bassisten Jaco Pastorius kennen, dessen stellenweise halsbrecherisch schwierige Aufnahmen er transkribiert und sich auch mit seiner für einen Bassisten damals revolutionären melodischen und harmonischen Spielweise stark identifiziert. Die Musik von Pastorius beeindruckt ihn so sehr, das er sich entschließt, Bassist zu werden. Zurück in Israel 1986 lernt er die Musik von Charlie Parker, Thelonious Monk, Charles Mingus und John Coltrane kennen. Avishai Cohen spielt zahlreiche Konzerte sowohl mit eigener Musik als auch als Begleitmusiker. Bald darauf entdeckt er auch den Kontrabass für sich und spielt im Laufe der Zeit alles, von modernem Jazz bis hin zu barocken Bach-Suiten. Nicht zuletzt aufgrund des unbändigen Wunsches, sich als Musiker auch international zu etablieren, zieht Avishai Cohen 1992 endgültig nach New York. Hier spielt er unzählige Sessions mit Musikern wie Paquito D’Rivera, Joshua Redman, Roy Hargrove oder Wynton Marsalis, welche ihn nicht nur hervorragend in die New Yorker Szene integrieren, sondern ihn letztendlich auch zum festen Mitglied der Band um den Pianisten Danilo Perez machen. „Von da an liefen die Dinge großartig“, erinnert sich Avishai. „Ich schrieb immer noch meine eigene Musik. Ich habe eigentlich seit meiner Teenagerzeit immer komponiert, und nun begann ich, regelmäßig mit dem Schlagzeuger Jeff Ballard zusammen zu spielen. Wir entwickelten einen wirklich „tighten“ Sound.“ Dieser „tighte“ Sound beeindruckt auch den Pianisten Chick Corea, denn kurz darauf findet sich Avishai Cohen in seiner akustischen Band Origin wieder. Mit ihm am Bass entstehen die Alben „Live At The Blue Note“ (1997), „Change“ (1999) und „Originations“ (2000). Avishai Cohen ist seitdem fester Bestandteil von zahlreichen Besetzungen Chicks und spielt buchstäblich Hunderte von Konzerten in der ganzen Welt, aktuell in Chicks neuem Trio (aktuelle CD „Past, Present & Futures“) mit seinem langjährigen New Yorker Weggefährten Jeff Ballard. Neben seiner Arbeit mit Chick gehören Aufnahmen mit Roy Hargrove, Herbie Hancock, Alicia Keys und dem London Philharmonic Orchestra zu Avishai’s Aktivitäten als Sideman. Genauso vielseitig und bedeutend wie diese Tätigkeiten sind auch Avishai Cohen’s eigene Projekte. Im Jahr 2001 gründet er seine International Vamp Band, eine große Formation mit Musikern aus aller Welt, und nimmt das Album „Unity“ auf. Es folgt das Album „Lyla“ (hebräisch für „Nacht“), das als erste CD - nach vier bereits erschienenen und mit Begeisterung aufgenommenen eigenen Alben - auf Avishai Cohen’s eigenem Label „Razdaz Recordz“ erscheint. Diese CD schafft es bereits auf Anhieb in die Top 20 der US-Jazzcharts. Im Februar 2005 folgt das ebenfalls von der internationalen Presse mit hervorragenden Kritiken gewürdigte Album „At Home“, und im Mai 2006 erscheint Cohen´s neueste CD „Continuo“, im selben Jahr bereits vorgestellt auf mehreren Welttourneen zu Klubs wie dem Ronnie Scotts in London und dem Blue Note in New York und Tokio sowie bei international renommierten Festivals wie den JVC Festivals in New York und Newport, in Ottawa, Tel Aviv, Warschau, Kopenhagen, Oslo und Aberdeen. Das Album, das seit seinem Erscheinen auf den Spitzenplätzen der internationalen „ITunes Download Charts“ zu finden ist, reflektiert auf musikalische Weise Orte, Menschen, Emotionen und Einsichten, die Avishai bei Tourneen und Reisen auf der ganzen Welt über die Jahre hinweg kennen gelernt hat, und dementsprechend bunt sind auch dessen stilistische Einflüsse. Wie nie zuvor zeigt Avishai Cohen gleichermaßen seine virtuosen spielerischen Qualitäten wie auch seine kompositorischen Fähigkeiten. (Pressetext)