Di 8. Mai 2007
21:00

Tord Gustavsen Trio (N)

Tord Gustavsen: piano
Harald Johnsen: bass
Jarle Vespestad: drums

Das gab es noch nie: ein rein instrumentales Jazzalbum auf dem Platz 1 der norwegischen Popcharts! Dieser Erfolg bleibt dem jungen Pianisten Tord Gustavsen vorbehalten. Ihm gelingt der Spagat, der selten ist: lupenreine Jazzmusik zu machen, die durch die Kraft der Melodie und Improvisation sowie durch eine beeindruckende atmosphärische Dichte auch ein Publikum erreicht, das mit modernem Jazz sonst nichts am Hut hat. Die drei Musiker des Tord Gustavsen Trios sind als reguläre Begleitband der norwegischen Jazzpop-Sängerin Silje Nergaard bestens bei uns bekannt und auch hier konnten sie auf zahllosen Konzerten beweisen, dass sie mit allen Jazz- und Popwassern gewaschen sind. Bei seiner eigenen Musik kann Gustavsen sich ganz auf seinen eigenen Stil konzentrieren: lyrische Innerlichkeit, eine Art von expressivem Minimalismus, der vom ersten bis zum letzten Ton überzeugt. „Bei dieser Musik möchte man sich in Superlativen verlieren. Sie ist hymnisch, melodiezentriert ins Offene fließend und hochkonzentriert“ (Rheinischer Merkur). Phrasierung und Timbre im Anschlag des Norwegers sind derart vokalistisch, dass „man ihm sofort glauben würde, wenn er behauptete, seine rechte Hand sei heute heiser“, wie die Süddeutsche Zeitung schrieb, oder so das Jazzpodium „Der Kern ist ein Schwelgen im Lied. Von dort wird eine Innerlichkeit extrahiert, die umgarnt, fasziniert und konsequent eingängig bleibt.“ Eine Trennlinie zwischen Thema und Improvisation gibt es bei Gustavsen nicht. Der Raum zwischen Tönen ist ihm genauso wichtig wie die Noten selbst, ein Konzept, das es ihm und seinem Trio erlaubt, sich mit äußerster Aufmerksamkeit der langsamen Entfaltung ihrer Musik zu widmen. Dabei erweist sich Gustavsen als wahrer Magier der Melodien. Seine Musik ist von erhabener Schönheit und gekennzeichnet von einem sogartigen Wohlklang. „Viele kleine, eigentlich unspektakuläre, Details sind hierfür verantwortlich: der raffinierte Einsatz von Pausen, die Grundstimmung des Pianissimo, aus dem sich dynamische Exkurse ergeben, die in Schleifen voranschreitende Melodieentwicklung, ein profunder Swing, dazu die Extreme Reduktion, mit der Jarle Vespestad sein Schlagzeug streichelt, und das eigenwillig atmende Bassspiel von Harald Johnsen“ (Süddeutsche Zeitung): „makellos schöner, eleganter Kammer-Jazz, dargeboten von einem hellwachen Ensemble“ (Stereoplay).