Die Wege von Ken Vandermark und mir haben sich schon oft gekreuzt. Zwar waren unsere Begegnungen meist recht kurz, unsere Gespräche waren aber immer sehr ergiebig. Im Club „Empty Bottle“ in Chicago spielten wir sogar einmal zusammen in einem Quartett mit zwei Schlagzeugern (Han Bennink und Hamid Drake). Es gelang uns, den Schlagzeugattacken „Paroli zu bieten“, und der Abend verlief zur höchsten Zufriedenheit aller Beteiligten. Ich mag die Energie von Ken, seine ungeglättete Spielweise, sei es nun auf dem Tenorsaxophon oder der Klarinette, seine kurzen, präzisen Kompositionen – klare und kühne Statements, die alles auf den Punkt bringen.
Der Sound von zwei Tenorsaxophonen hat mich immer schon fasziniert: Der wunderbare, singende Klang eines Unisonos oder die Harmonie eines in Terzen verlaufenden Themas ... die Jazzgeschichte kennt einige beeindruckende Beispiele, Chicago scheint überhaupt ein fruchtbarer Boden für diese Kombination zu sein. Ich dachte, dass es an der Zeit wäre Ken einzuladen, mit meinem Trio zu spielen. Zwei Tenorsaxophone oder zwei Klarinetten und alles, was dazwischen noch möglich ist, plus einer phantastischen Rhythm Section mit Wilbert de Joode am Bass und Martin van Duynhoven am Schlagzeug. Ken und ich werden die Kompositionen beisteuern. Ich freue mich schon darauf! (Ab Baars, Übersetzung: Friederike Kulcsar)