Der in Seattle lebende Keyboarder und Pianist Wayne Horvitz hat schon viele musikalische Wandlungen durchgemacht. An der Seite von Butch Morris überführte er den Free Jazz in kristalline Klanglandschaften, mit Naked City zertrümmerte er das Fundament des Jazz, mit The President entwarf er elegische Kurzgeschichten, mit Pig Pen erfand er den Grunge Jazz und mit Zony Mash verneigte er sich vor den Meters. Mit seinem Freund Bill Frisell oder Ehefrau Robin Holcomb führte er ergreifende musikalische Langzeitdialoge. Seine Handschrift als Komponist mit Hang zu impressionistischen Farbbrechungen und melancholischen Rückgriffen blieb bei all diesen Wandlungen völlig unberührt. Doch nie zuvor ließ er seinem wehmütigen Traum von der vermeintlich schönen alten Welt so ungehemmt freien Lauf wie mit dem Gravitas Quartet. Man fühlt sich ins Prag oder Wien der ausgehenden K&K-Ära mit ihrer brüchigen Schönheit und beinahe dekadenten Feinfühligkeit versetzt. Schwermütig und doch klar ist Gravitas auch eine Reminiszenz an die Kammermusik des frühen 20. Jahrhunderts. (Pressetext)
Hierzuorts war diese Seite seiner musikalischen Universums bereits im Jahre 2001 anlässlich seines dreitägigen Portraits u.a. mit dem Koehne Streichquartet zu vernehmen. Wir freuen uns auf ein Wiederhören! CH