Sa 10. November 2007
20:30

Jean-Michel Pilc Trio (F/USA)

Jean-Michel Pilc: piano
Thomas Bramerie: bass
Mark Mondesir: drums

Beyond all that can be said about his masterful technique and his beauty of touch, it is the unpredictability that is central to his remarkable talent. As one listens to each selection, be they vintage or newborn, one is taken into his world of improvisation where the unexpected is constant. (Harry Belafonte)
Wer eine Platte \\\"New Dreams\\\" nennt, deutet an, dass er sich nicht gerade in Hektik abarbeiten wird. Langweilig werden die Träumereien des Pianisten Jean-Michel Pilc – er ist in \\\"Old Joe\\\" solo, ansonsten im Trio mit dem Bassisten und einem der beiden Schlagzeuger Ari Hoenig und Mark Mondesir zu hören – trotzdem nicht, denn der Franzose versteht sich darauf, bekannte Themen wie Gershwins \\\"But Not For Me\\\" oder Thad Jones bezauberndes \\\"A Child Is Born\\\" durch geschickt gefügte Spannungsbögen neu zu gestalten. Zudem nutzen die drei Thelonious Monks \\\"Straight No Chaser\\\" zu einem Parforceritt, der Monks sperriges Thema in Stop And Gos durchsetzt. Pilc eigene Kompositionen wirken romantisch verträumt \\\"Trees Part 1\\\" und \\\"Trees Part 2\\\" sind feinsinnig gegliederte Balladen mit einer fast kinderliedartig schlichten Melodie, und in \\\"Hummingbirds\\\" schafft Ari Hoenig mit rasanten Schlagfolgen eine flirrende Atmosphäre, in der dunkle Varianten eines Bassmotivs und hell aufspritzende Klavierklänge wie Vogelgezwitscher zur Geltung kommen. Und \\\"The Meadow\\\" ist eine Blumenwiese, auf der Schmetterlinge flattern und zwischendurch ein größeres Tier auftaucht. Selbst der wilde Puls und die fallenden Tonkaskaden in \\\"Action\\\" bleiben aggressionsfrei und erinnern eher an einen wilden Flußlauf mit Klippen und aufschäumender Gischt. Die Träume, die Jean-Michel Pilc anbietet, sind keine Alpträume. (Werner Stiefele)