Di 1. Januar 2008
20:30
New Years Special

Vienna Art Orchestra „All That Strauss“ (A/D/CH/SK/USA/AUS/I/NL)

Bertl Mayer: harmonica
Tobias Weidinger: lead trumpet
Matthieu Michel: trumpet
Jurai Bartos: trumpet
Stefan Zimmermann: trumpet
Bernhard Nolf: trumpet
Dominik Stöger: trombone
Robert Bachner: trombone
Adrian Mears: trombone
Ed Partyka: bass trombone
Nico Gori: alto saxophone, clarinet, flute
Joris Roelofs: alto saxophone, clarinet
Harry Sokal: tenor-, soprano saxophone
Andy Scherrer: tenor saxophone
Herwig Gradischnig: baritone saxophone, bass clarinet
Christoph Pepe Auer: reeds
Martin Koller: guitar
Hans Strasser: bass
Mario Gonzi: drums
Ingrid Oberkanins: percussion
mathias rüegg: leader, arranger

Silvester Special: Programm:
Fledermaus-Ouvertüre (Johann Strauss)
Process-Polka (Johann Strauss)
Wein,Weib und Gesang! (Johann Strauss)
surprise I
Ungarischer Tanz (Johannes Brahms)
Libellen Walzer (Johann Strauss)
Mit Extrapost (Eduard Strauss)
Wiener Blut (Johann Strauss)
Surprise II
Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien (Franz v. Suppé)
Furioso-Polka  (Johann Strauss)
Persischer Marsch (Johann Strauss)
Marienklänge Walzer (Josef Strauss)
Surprise III
Chineser Galopp (Johann Strauss father)
Czárdás (Johann Strauss)
An der schönen blauen Donau (Johann Strauss)
Radetzky Marsch (Johann Strauss father)

Am 1. Januar 2000 spielte das VAO in den Wiener Sophiensälen zum ersten Mal ein komplettes Strausskonzert, das von der Stadt Wien in Auftrag gegeben wurde. Die Wiener Philharmoniker waren so hilfsbereit, uns ihr bestgehütetes Geheimnis, nämlich das Programm, bereits im Sommer zukommen zu lassen. Nur so war es möglich, dass wir am Abend des ersten Januar 2000 exakt dasselbe wie die Philharmoniker bei ihrer berühmten Matinee spielen konnten. Als ich mir das Notenmaterial von Strauss durchschaute, beschloss ich, mich nicht zu weit vom Original zu entfernen, alle Stücke Takt für Takt zu arrangieren und alle Formen beizubehalten, um so möglichst nah beim Charakter dieser einmaligen Musik zu bleiben. Wobei mir nicht verborgen blieb, dass bei Strauss bereits alle Merkmale der Unterhaltungsmusik des 20.Jahrhunderts vorweggenommen werden. So finden sich u.a. in den Polkas bereits \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Rhythm-Changes\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\", mit denen Gershwin einige Jahrzehnte später Furuore machen sollte...Ein weiterer Grund, der für die Umsetzung durch ein Jazzorchester sprach, ist die historische Tatsache, dass Johann Strauss all seine Kompositionen mit einem Kammer- und nicht mit einem Symphonieorchester umsetzte, wobei die Themen immer solistisch und nie chorisch dargeboten wurden. So entschied ich mich, die Themen ausschließlich von Solisten spielen zu lassen, wobei über die Wiederholung improvisiert wird. Natürlich hab ich alle in den Partituren angedeuteten Querbezüge reichlich ausgekostet und so entstand ein farbenfrohes Werk, das die Musiker wegen der ungewohnten Fülle von Noten und wegen der vielen Stimmungswechsel beinahe an den Rand der Verzweiflung brachte. Jedenfalls haben wir noch nie so geschwitzt wie vor dieser Premiere in den historischen Sophiensälen, wo Strauss himself über 70 seiner Kompositionen uraufgeführt hatte (und wir hatten schon wesentlich schwierigere Programme zu bewältigen!). Und dennoch: wir meisterten alle Schwierigkeiten und stellten fest, dass das Vienna Art Orchestra, vor allem wegen seiner \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"wienerischen\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" Solisten geradezu prädestiniert ist, diese einzigartige Wiener Musik der Jazzwelt (mit all ihren Vorurteilen gegenüber Strauss) näher zu bringen. Aufgrund der großen Nachfrage beschlossen wir, dieses Programm in Wien im Porgy & Bess jährlich zu wiederholen, wobei ab heuer jedes Jahr neue Stücke ins Programm aufgenommen werden. (mathias rüegg)
Das Saxophon steht Johann Strauß gut. Satte Bläser-Sätze statt schmeichelnder Violinen. Freie und frohe Improvisation. Doch dazu der ganz und gar originale Drei-Viertel-Takt: Auf das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker folgte am 1. Jänner postwendend und schillernd schön die Antwort aus dem Jazz-Kosmos des Vienna Art Orchestra (VAO). Es war kein Fall von Hochmut oder von humoristischem Aktionismus, das komplette Walzer- und Polka-Programm der Philharmoniker im Jazz-Outfit nach- (oder, besser: neu) zu spielen. Denn einmal mehr gelingt dem Art Orchestra und seinem Leader/Arrangeur Mathias Rüegg ein vollendeter Spagat. Einerseits ist die Musik eine tiefe Verbeugung vor den Werken der Strauß-Dynastie.
Doch zugleich ist sie eine selbstbewusste und virtuose Eigen-Interpretation, die den Noten unerhörte, weil bisher ungehörte Facetten abringen. Wenn sich die 14-köpfige Bläser-Abteilung des VAO über eine Strauß-Melodie hermacht, bebt der Saal im orchestralen Klanggewitter. Dazwischen stille Impressionen, bei denen die kostbare Struktur des Originals besonders feinfühlig (weil ohne Pauken und Trompeten) freigelegt wird.Dann wieder besinnt sich das multinationale VAO auf seine multikulturellen Eigenheiten, die beispielsweise der \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Albion-Polka\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" einen Ausflug zur Copacabana erlauben.
Ein faszinierendes Experiment. Nur der \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Donau Walzer\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" entzieht sich, für das Ohr des Rezensenten, der Neudeutung: Der ist im Original so perfekt, dass ihm harmonische Modifikationen nicht wirklich gut bekommen. (Gunther Baumann)

31.12.07 22 Uhr Eintritt: Sitzplatz 50.- €, 25.- € für MC-Besitzer, Stehplatz 25.- €,12.50.- € für MC-Besitzer

1.1.08 20.30 Uhr Eintritt: Sitzplätze: 35.- €, 17,50 € für MC-Besitzer
Stehplätze: 20.- €, 10 € für MC-Besitzer