Fr 21. Dezember 2007
20:30

Zurbrügg & Band „jetzt“ (CH/A)

Christina Zurbrügg: accordion, vocals, fujara
Michael Hudecek: saxophone, vocals, guitar, laptop
Barnabas Juhasz: keyboards, vocals
Lina Neuner: bass
Richard Filz: drums, beatboxing
special guest: Martin Kelner: flamenco-guitar, Walther Soyka: Wiener Knöpferlharmonika


Eine Schweizerin geht nach Wien um zu jodeln? Ja, das gibt es. Und wie! In der hochgewachsenen Gestalt von Christina Zurbrügg. Aufgewachsen im Berner Oberland, verschlägt es die attraktive Eidgenossin nach längerem Südamerikaaufenthalt nach Österreich. Hier studiert sie Schauspiel und klassischen Gesang und macht sich rasch einen Namen mit ihren Musiktheaterproduktionen über den spanischen Dichter Federico García Lorca. Zurbrügg beschäftigt sich zudem mit Volksmusik, dreht den Dokumentarfilm „Orvuse On Oanwe“ über Wiens letzte Dudlerinnen und gräbt dabei ihre eigenen Wurzeln wieder aus. Nach ihrem prämierten Soloprogramm „Christls Wunderwelt“ folgen Dudler im Elektronik-Soundoutfit: „yodel´n´bass“. Nomen est omen: in diesem Jahr erschien nach dem mit dem „Goldenen Drachen“ ausgezeichneten Film „Bleiben oder Gehen“ von zurbrügg & hudecek ihr neues Album „jetzt“.
Was Zurbrügg ausmacht, ist – jetzt und immer schon – ihre originelle und einzigartige Kombination von Gesang, Rap und zeitgemässem, modernem Jodeln – eine Mischung von archaisch-urbanen Sounds mit Loops, Naturklängen und Elektronika. Die Sprachkosmopolitin singt in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und exotischem Schwyzerdütsch. Die „Südtiroler Wochenzeitung“ bringt es auf den Punkt: „Zurbrügg besticht durch ihre Stimme, ihren Wortwitz und ihr meisterhaftes Jodeln, das ihr und den Hörern Flügel verleiht...“
Und wovon singt Zurbrügg? Stücke über und aus dem Alltag, wie wir ihn alle kennen, mit Humor, Tiefgang und Poesie, mit Leidenschaft zum Leben. Die Ethnopopperin berichtet vom Zeithaben und Zuspätkommen, vom Hetzen und Nichtnachkommen, vom Einfach-nur-sein-wie-wir-sind, von der Gier, die an uns nagt, aber auch von der Schönheit, von der „Fliederbluescht“ im Frühling, vom Sommer der uns „sommerseelenfroh“ macht und von der Vergänglichkeit, vom dünnen Kleid aus Zeit, in dem wir durch’s Leben gehen.
„jetzt“ ist ein facettenreiches Album geworden, auf dem Zurbrügg chamäleongleich ihrer Vielfalt freien Lauf lässt: Poppige Songs, in denen sich E- und Flamencogitarre treffen, lustvoll rhythmische Jodelchöre grooven mit, dann wiederum lassen die psychedelischen 70er Jahre grüssen, der Kontrabass ‚walkt’ durch das Stück, gefolgt von einer schmachtend traurigen Ballade, schlicht und pur am Flügel, Bass und Saxophon, und natürlich greift Zurbrügg bei einigen Songs selbst in die Tasten ihres Akkordeons. Am Schluss bleibt die Musikerin textlos mit dem Jodler „Für euch“.
Die Programmausflüge mit den special guests: Zu Gast ist die Knöpferlharmonika bei „yodel ‚n’ bass“: Ein Crossing alter Wiener Dudler mit der Remixkultur und Worldmusic von heute, in dem Zurbrügg mit unverwechselbarer Stimme Brücken zwischen erdigen Traditionals und urbanen Soundscapes schlägt. Und die Flamencogitarre lockt mit fetzigem Spanish-Jazz, vom Freiheitslied aus Haiti zum asturischen Berglied bis zu spanisch-schweizerdeutschen Grüssen aus dem „Buena vista social club“.
Man freue sich auf eine einzigartige tour de force im transalpinen, transnationalen, transzendenten Sprach- und Wirkungsraum der Christina Zurbrügg. (Pressetext)