Mi 9. April 2008
20:30

Luciano Biondini / Michel Godard / Ernst Reijseger (I/F/NL)

Luciano Biondini: accordion
Michel Godard: tuba, serpent
Ernst Reijseger: cello

Sie kommen aus drei unterschiedlichen Ländern, sprechen aber eine gemeinsame Sprache: die Musik! Alle drei stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, haben aber doch eines gemeinsam: Sie sind virtuose Improvisatoren. Der italienische Akkordeonist Luciano Biondini, der französische Tubist Michel Godard und der niederländische Cellist Ernst Reijseger gehören seit Jahren und Jahrzehnten zu den bekanntesten Jazzmusikern der europäischen Szene. Sie haben zwar schon alle miteinander in verschiedenen Kombinationen miteinander gespielt. Nun treffen sie sich aber zum ersten Mal in einem Trio. Was ist zu erwarten? Spielfreude. Atemberaubende Improvisationen. Kurz: Mitreissende und bereichernde Musik dreier grossartiger Künstler, die es erlaubt, in unterschiedlichste Klangwelten zu tauchen. Sicherlich kein alltägliches Konzert, das am nächsten Tag schon wieder vergessen ist. Luciano Biondini war Jahre lang als klassischer Musiker tätig und mehrfacher Akkordeon-Weltmeister. Nach einer mehrjährigen Pause fand er über die Improvisation zur Musik zurück. Seither begeistert er sowohl als Solist, als auch Duo mit dem argentinischen Saxophonisten Javier Girotto, mit einem eigenen Trio oder in den Besetzungen von Rabih Abou-Khalil oder „TubaTuba“ (mit Dave Bargeron und Godard).
Michel Godard arbeitete ebenfalls mit verschiedenen klassischen Ensembles, als musikalischer Grenzgänger aber auch mit verschiedenen wie Louis Sclavis, Anthony Braxton, Sunny Murray oder Rabih Abou Khalil Group. Michel Godard befasst sich immer wieder mit barocken Themen, die sein Spiel beeinflussen.
Ernst Reijseger ist der wohl radikalste Musiker dieses Trios. Wohl ebenso klassisch ausgebildet, bricht Reijseger mit allen musikalischen Konventionen seines Instrumentes. Seine Improvisationen machen den ungewöhnlichen Gebrauch von vergleichsweise herkömmlichen Herangehensweisen aus – was abenteuerliches Ziehen der Töne und percussives Schlagen auf den Korpus (“toccata“ wörtlich genommen) nicht ausschließt, oder virtuose Kombinationen von Streichen und Zupfen, bei denen fürs Drücken mancher Saite nur noch das Kinn (!) in Frage kommt. Es gibt kaum eine Art des Cellospiels, die Reijseger nicht kennt und praktiziert. (Ralph Gluch)