Sabri Tulug Tirpan: piano
Christine Kisielewsky: vocals
Juan Garcia Herreros: bass
Turgay Ucar: darabuka
Jörg Mikula: drums
„Dass viele Melodielinien und rhythmische Inputs von seiner orientalischen Herkunft geprägt sind, ist zwar ein kultureller Gewinn, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein Musiker mit einem äußerst breiten Fokus am Werk ist, der die Errungenschaften klassischer Musik, von westlichem Jazz und Funk mit ethnischen Enflüssen geschmackvoll zu transzendieren weiß.“ (Concerto)
Mit Sabri Tulug Tirpan beherbergt die Stadt Wien einen Pianisten von Weltrang, zugleich einen eigenwilligen Künstler, der westliche und levantinisch-orientalische Formen – ganz gleich ob in Jazz, Klassik oder so genannter ethnischer Musik – hoffnungsfroh amalgamiert. Bereits beim ersten Balkan-Fever-Festival im Jahr 2004 fiel er als formvollendeter Begleiter der serbischen Sängerin Matilda Leko auf, freilich dürfte er der einzige Interpret der Festivalgeschichte sein, der bereits in der New Yorker Carnegie Hall gespielt hat, und zwar als Partner der türkischen Sängerin und Eurovisions-Song-Contest-Gewinnerin Sertab Erener. Seine musikalische Ausbildung führte den eingefleischten Istanbuler und Wiener irgendwann in den 90er Jahren an die Musikakademie und das Wiener Konservatorium. Seine CD-Einspielungen von Mozart und Schönberg brachten ihm die Bewunderung der Klassik-Szene ein. Daneben brillierte er mit eigenen Kompositionen wie dem Musical „Hearts“ (2002) oder der symphonischen Dichtung „Mevlana, der Alchemist“, die vergangenen Frühling im türkischen Bursa uraufgeführt wurde. Für seine jüngste CD „My Green Color“ konnte er den Bassisten Juan Garcia Herreros, den Drummer Antonio Sanchez und Sertab Erhener gewinnen. Die Besetzung seines Balkan-Fever-Auftrittes im Porgy indes wird die des Vorgängerwerkes „My Red Color“ sein. Sabri Tulug Tirpan verfügt über einen sehr expressiven, beinahe perkussiven Stil, er ist ein gewitzter Reisender zwischen Welten und Zeiten. Und wenn er Referenzen zu ethnischer Musik bemüht, dann ist das immer der vor- (und nach-)nationale Bezug zur osmanischen Musik, die auch die besonders interessanten rhythmischen Formen Südosteuropas integriert. (Richard Schuberth)
Eintritt: 18.- €, 10.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung im Rahmen von Balkanfever 2008