Do 12. Juni 2008
20:30

Jean Paul Bourelly „News from a darked out room“ (USA)

Jean-Paul Bourelly: acoustic guitar, voice

Es geht nicht nur um die Gitarre. Es geht um die Geschichte. Nach unzähligen internationalen Band-Projekten stellt Jean-Paul Bourelly mit „News from a darked out room“ nun ein Solo-Projekt vor. Seine Musik spricht die Sprache des akustischen Blues, instrumentaler Klaggedichte und haitianischer Folklore. Lieder über Leidenschaft und Hoffnung, mit visionärer Leuchtkraft. „Wenn man eine Kategorie definieren soll, dann würde ich sagen ich bin Expressionist. Ich möchte einfach projizieren was in meinem Herzen ist, ohne andere Grenzen und Einschränkungen als die durch den Moment bestimmten.“ (Jean-Paul Bourelly)
Der 1960 in Chicago geborene Jean-Paul Bourelly ist ein außergewöhnlicher Sänger und virtuoser Gitarrist. Ursprünglich klassisch ausgebildet, spielt er heute einen Cross Over, „Jazz ohne Grenzen\", den er selber „Blue Wave\" nennt. Nach Jahren der Zusammenarbeit mit Jazz-Größen wie Cassandra Wilson, Pharaoh Sanders, Archie Shepp und Miles Davis, initiierte er in den 90er Jahren diverse experimentelle Projekte. Bourelly wuchs in einer Familie auf, die Musik liebte und die sich ihrer Traditionen bewusst war. Als haitianische Einwanderer waren die Bourellys in Kontakt mit der lyrischen haitianischen Musik, dem Voodoo-Kult und traditionellen Festen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen lernte Jean Paul Bourelly früh sein kulturelles Erbe und seine musikalischen Wurzeln kennen. Er erhielt eine Gesangsausbildung und sang schon im Alter von zehn Jahren im Lyric Opera House Rossini. Trotzdem wurde Bourellys Musik vor allem durch seine Umgebung inspiriert. „Überall gab es Blues\", erzählt er, „nicht nur im Radio. Er war überall zu hören, in den Straßen, in den Bars, aus den Fenstern...\". Bourelly nahm Klavier- und Trommelunterricht bei Von Freemann und begann bereits mit 14 Jahren öffentlich aufzutreten. Doch dann kam die wirkliche musikalische Initialzündung: Als er mit 14 Jahren Jimi Hendrix hörte, entschied er sich auf der Stelle, die Instrumente zu wechseln. „Als ich das erste Mal die Gitarre in die Hand nahm, kam Blues heraus,\" erinnert sich Bourelly. Mit dem Grundstock seiner klassischen Ausbildung, der Inspiration durch den Blues und schon beachtlichem technischen Können, das er noch erweitern wollte, zog Bourelly 1979 nach New York. Schon ein Jahr später spielte er eine herausragende Rolle bei Muhal Richard Abrams „Blues Forever\", ein Album, das zur „Down Beat Record of the Year\" gekürt wurde. Es folgten Kollaborationen mit den Drummern Roy Haynes und Elvin Jones sowie dem visionären Saxophonisten Pharoah Sanders. Bald bekam Bourelly Engagements für Plattenaufnahmen wie „That Old Feeling\" (Blue Note) und Cassandra Wilsons „Point of View\". Miles Davis war so beeindruckt von Bourellys musikalischem Talent, dass er ihn für „Amandla\" engagierte. Jean-Paul Bourelly war eines der jüngsten Mitglieder der Musiker, die inzwischen die „Väter des Jazz\" heißen. Seine Arbeit hat verschiedene musikalische Bewegungen beeinflusst, wie z.B. die „Black Rock Coalition\" und die blühende „M-Base\"-Szene. Sogar in der Rockmusik war Bourelly für seine futuristische, funky und krachend verzerrte Gitarre bekannt. Er spielte gemeinsame Alben mit Robin Trower („Guitar Speak II.I.R.S.\") und Rod Steward („Hendrix Tribute France\") ein und stand mit Jack Bruce und Terry Bozio sowie der Europäischen Rockband „Matalex\" auf der Bühne. (Pressetext)