Di 23. September 2008
20:30
Began in Africa

Archie Shepp Quartet (USA)

Archie Shepp, tenor-, soprano saxophone, vocals
Tom Mc Clung: piano
Wayne Dockery: bass
Steve Mc Craven: drums

Archie Shepp begann seine professionelle Karriere als Musiker 1960 in der Band von Cecil Taylor. Danach arbeitete er u. a. mit Bill Dixon, John Tchicai, Don Cherry und vor allem mit John Coltrane (u. a. Ascension, 1965). In unterschiedlichen Besetzungen folgten unter eigenem Namen bahnbrechende Aufnahmen (u. a. mit Roswell Rudd, Bobby Hutcherson, Beaver Harris und Grachan Moncur III), die Shepp zu einem der wichtigsten Protagonisten der Jazz-Avantgarde und des Free Jazz in den 1960er machten.
Archie Shepp war nicht nur musikalischer Pionier, sondern auch politisches und soziales Sprachrohr eines neuen schwarzen Selbstbewusstseins. Ein Höhepunkt des politischen Engagements des „angry young man“ war der Auftritt beim Panafrikanischen Festival 1969 in Algier.
Trotz aller neutönerischer Radikalität stand Shepps starke emotionale Spielweise immer in der Tradition der großen Swing-Saxophonisten wie Ben Webster oder Coleman Hawkins, die auf dem Wechselspiel rauer und zart gehaucher Töne, verschiedener Register und Lautstärkestufen beruht.
In den 1970er und 80er Jahren wurde Shepps Spiel immer stärker mit Elementen tradtitioneller afroamerikanischer Musik durchsetzt. Blues, Gospel und Spiritual waren für Shepp die ureigenen Ausdrucksmittel der Schwarzen in den USA. Er wollte ihnen eine Musik geben, mit der sich die diskriminierte schwarze Community in den Ghettos identifizieren konnte.
2004 erfüllte sich Archie Shepp in Frankreich mit der Gründung eines eigenen Labels Archieball zusammen mit Monette Berthomier einen langgehegten Traum. Das Label soll dabei nicht nur eigenen Produktionen, sondern auch als Plattform für junge afroamerikanische Jazzmusiker dienen. (Pressetext)