Stets pflegt er zu betonen, er hätte schon immer Blues gespielt - und daß er es wirklich liebe, den Blues zu spielen! Elliot Sharp gehört dennoch zu denjenigen, die sich bereits in fast allen musikalischen Genres getummelt haben. Mit „Blues for next\\\" legt er hier eine Doppel-CD vor, deren eine durch die Gastsänger Dean Bowman und Eric Mingus und den E-Gitarristen Hubert Sumlin zusätzliche Farben verliehen bekommt. Bei der CD No.1 – die auch mit dem Untertitel „Plus\\\" versehen ist – bilden Kompositionen von Eric Mingus, Sumlin und Bowman die Grundlage - arrangiert vom Meister Sharp. Ergebnis: kreativer, schräger Blues mit theatralischen Gesangstexten und rhythmischer Klarheit. Animierende Musik voll Aussagekraft – allein der Gesang bringt wie selbstverständlich Bluesfeeling ´rüber. Das zweite Album zeigt die Band in Reinform: Sharps Quartett „Terraplane\\\", bestehend aus Sim Cain (dr, electr. perc), Sam Furnace (saxes), David Hofstra (basses) und Elliot Sharp (guitars, t-sax). Diese CD beinhaltet Sharp-Kompositionen pur: wenn auch hier eindeutige Rhythmen vorherrschen, so ist der Blues doch nur ein Element von vielen – hinzu kommen massive freie Improvisationseinlagen und ein typischer „Sharp-Weg\\\": kurze, klare Grundthemen zu Beginn eines jeden Stückes, die vielfach variiert verwandelt werden und manchmal zum Ausgangsthema zurückkehren – manchmal aber auch nicht ... Zwei Platten, die absolut Spaß machen, wenn man sich für das Abweichen vom Üblichen begeistern kann. Album 1 ist aber auch etwas für eingefleischtere Bluesfans. Es lebe das Experiment! (Carina Prange)