Kann man bei dem 37-jährigen Chris Potter von einem Newcomer sprechen, nachdem er in den letzten Jahren zu einem der gefragtesten und mit Preisen überschütteten Saxophonisten avanciert ist? Wohl kaum. Einen Karrieresprung legte der von Michael Brecker geprägte Brite allerdings hin, als ihn ein anderer Engländer 1998 in sein Quintet holte. Dave Holland ist wahrlich keiner, den man groß vorstellen muss. Als der Bassist Anfang 20 war, nahm ihn ebenfalls ein Star unter seine Fittiche: Kaum der aufblühenden Londoner Jazz-Szene entwachsen, wurde Holland 1968 von Miles Davis eingeladen, den Platz von Ron Carter in seinem Quintet einzunehmen. Holland hat so schon in jungen Jahren an Aufnahmen mitgewirkt, die aus dem Jazzkanon nicht mehr wegzudenken sind. Mit seinem eigenen Quintet sind ihm ebenfalls einige Meisterwerke gelungen: „Critical Mass“ etwa, vor zwei Jahren erschienen, zeigt die ganze Virtuosität und Spielfreude der Musiker um Dave Holland: Ronin Eubanks an der Posaune, Steve Nelson am Vibraphon, Nate Smith am Schlagzeug und eben Chris Potter am Saxophon kreisen um den im Zentrum die Fäden zusammenhaltenden, alle Freiräume ausnutzenden und Klangfarben evozierenden Bassisten, dass es ein wahres Vergnügen ist. Und ein Muss für alle Jazzfans. (Pressetext)