Sa 14. Februar 2009
20:30

Sophie Hunger (CH) / Dotschy Reinhardt Ensemble (D)

Sophie Hunger
Sophie Hunger: vocals, guitar, piano
Christian Prader: flute, guitar, vocals
Michael Flury: trombone
Balz Bachmann: bass
Alberto Malo: drums

Dotschy Reinhardt Ensemble
Dotschy Reinhardt: vocals
Lancy Falta: guitar
Alexej Wagner: guitar
Adreas Henze: bass
Armando Chuh: percussion

Sophie Hunger
Hunger – Wer hungert nicht nach Musik, die berührt? Genau diesen Hunger stillt Sophie Hunger mit ihren bittersüssen Songs: Romantik ohne Pathos, Melancholie ohne Wehleidigkeit. Mit ihrer charismatischen Stimme lebt Sophie Hunger ihre Musik zwischen Folk und Soul mit jeder Faser ihres Körpers – darum kommt sie auch ganz ohne Effekthascherei aus. Heute stellt Sophie Hunger ihr neues Album als Showcase erstmals live in Österreichvor. Gänsehaut garantiert. (Pressetext)

Dotschy Reinhardt Ensemble
„Ich hatte eine perfekte Kindheit“, sagt Dotschy Reinhardt und beginnt gleich, von der Freiheit und Natürlichkeit ihrer Jugend auf einem „Kuhdorf bei Ravensburg“ zu schwärmen. „Ich hatte immer Musik in meinem natürlichen Umfeld. Sie war einfach da wie das Reden und das Essen.“ Jetzt hat die singende Sintezza, zu deren Großfamilie nicht nur Django Reinhardt, sondern auch Kitty Winter sowie Bobby und Lancy Falter gehören und die mit ihrem Mann David Rose, dem Sänger des Swing Dance Orchestra, in Pankow lebt, einem Kuhdort bei Berlin, ihr Debütalbum aufgenommen, „Sprinkled Eyes“ (Galileo). Darauf verbeugt sich die bald 31-Jährige hier und da dezent vor ihrem großen Nachnamen. Hauptsächlich lebt sie jedoch ihre sehr eigene, entspannte und feinfühlige Jazzidylle auf Fender-Rhodes Wolken und fliegenden Gitarrenteppichen aus. Mit ihrer himmelblauen, sehnsüchtigen Stimme malt sie 13 Liedgedichte, mal in Romanes, oft auf Englisch. „Wenn ich Stücke schreibe, sind sie anfangs immer Bossa Nova“, gibt sie lächelnd zu. „Das klappt eigentlich am besten. Und dann entwickeln sich daraus Balladen, Swing-Songs oder auch mal ein funky Blues à la Donald Fagen.“
In ihrer Küche hat sie die acht eigenen Stücke dieser CD auf Minidisc gesungen, sich selbst auf der Gitarre begleitend. Anschließend gab sie die Songs ihrem Pianisten, der sie notierte und ein wenig arrangierte. „Ich kannte die Musiker schon sehr gut, und die wiederum kennen einander“, meint Dotschy. „Wir haben einen halben Tag geprobt und sind dann zwei Tage ins Studio gegangen. Den zweiten Tag allerdings nicht ganz. Alles andere hat sich bei den Sessions ergeben. Und ich finde, man hört, dass da etwas Spontanes entstanden ist. Es ist total frisch.“ Es ist auch erfrischend und wahrhaftig, was Dotschy Reinhardt auf diesem Album macht – zusammen mit Uli Bartel, Geige und Mandoline, Christian von der Goltz, Piano und Fender Rhodes, dem sibirischen Gitarristen Alexej Wagner, dem brasilianischen Perkussionisten Armando Chuh, dem kanadischen Bassisten Scott White und dem französischen Flötisten Gregoire Peters. Wenn sie, die Frank Sinatra liebt und bei den singenden Damen eigentlich nur Julie London oder die unbekannte Pat Morrissey zulässt, „You brought me flowers one day, since then our love is here to stay“ singt, klingt das so unschuldig wie romantisch. „Ich hasse es, dass vieles Schöne im Leben oft so billig und kommerziell dargestellt wird“, sagt sie. „Es geht auch anders. Vielleicht bin ich auch altmodisch, aber ich mag diese alten Werte.“ (Götz Bühler)