Susi Hyldgaard ist immer für Überraschungen gut. War ihre letzte CD „Blush“ ein sensibles Meisterwerk, auf dem die Dänin erstaunliche Einblicke in ihre Sicht auf die Welt gab, so veröffentlicht sie mit „Magic Words To Steal Your Heart Away“ nun ein ganzes Album mit Stücken aus dem Great American Songbook. Doch Hyldgaard ist zu sehr Europäerin, als dass sie auf die oftmals kommerziell erfolgreichere Spur vieler ihrer US-amerikanischen Kolleginnen einbiegen wollte. Obwohl oder gerade weil Songs wie „Slow Hot Wind“, „Love For Sale“ und „When I Fall In Love“ in vielen Versionen auf zahllosen Plattenveröffentlichungen bereits zu hören sind, präsentiert Hyldgaard sie tatsächlich auf eine eigenständige, sehr persönliche Art und Weise. Die Doppelung der Posaunenstimme mit Niels Gerhardt und Erling Kroner liefert beispielsweise eine zeitgenössische, oft überraschend gefärbte Grundierung, die Bigband-Arrangements würdigen die Kunst der großen Bandleader vergangener Tage und selbst der Einsatz von digitaler Elektronik sorgt stets für ein heimeliges Retro-Gefühl. (Martin Laurentius)
Am heutigen Abend präsentiert die sensible Sängerin ihr Quintett mit zwei US-Cats: Roy Nathanson, der zuletzt mit seinem aufsehenerregenden Projekt „Sotto Voce“ (mit dem wahnwitzigen Sänger Napoleon Maddox!) hierzulande zugegen war und dem Vibraphonisten Bill Ware, einen alten Haudegen aus gemeinsamen Jazz-Passangers-Zeiten. Vielversprechend! CH