Musik ist die Universalsprache aller auf dieser Erde lebenden Völker. Zu jeder Kultur gehört auch Musik, die sich im Laufe der Zeit verändert und über Generationen hinweg weitere Formen und Farben annimmt. Durch den Kontakt mit anderen Völkern werden Musiker inspiriert, mit neuen Elementen zu experimentieren, wodurch ein musikalischer Austausch zustande kommt. Dieses Phänomen wird seit jeher beobachtet, und so kommt es zeitweise auch zu einschneidenden Veränderungen gewisser Musikstile.
Bei meinem Treffen mit Karl Hodina stellten wir fest, dass wir viele Gemeinsamkeiten besitzen und einer vom anderen lernen kann. Wir beide sind mit unseren musikalischen Wurzeln sehr verwachsen und dennoch für alle Stile offen. Karl ist ein sehr gewandter Musiker, der um den Wert der Musik seiner Heimat weiß und doch neue Einflüsse und kulturelle Vermischungen anregt. Aufgrund seiner Persönlichkeit und Musikalität können wir gemeinsam den Horizont des Wienerliedes erweitern, ohne dabei seine Charakteristik und die ihm eigene Stimmung zu vernachlässigen.
Bei vielen Gesprächen mit Jazzmusikern habe ich oft von ihrer Affinität zu einigen Wienerliedern gehört. Daher empfinde ich es als eine gute Gelegenheit, dieses Interesse an jener Musik zu unterstützen, die in Wien entstand, zu dieser Stadt gehört und die – wie der Jazz, der Bossa Nova oder Bolero – auch international bekannt werden könnte, da all diese Richtungen aus den gleichen Hauptelementen bestehen: Melodien mit tonalen Modulationen, die viel Spielraum für Reharmonisierung lassen und ein großes Interesse bei Arrangeuren und Interpreten wecken. (Alegre Corrêa)