Den Wiener Neustädter Gitarristen und Komponisten Gerald Gradwohl kann man getrost als Fixstern am internationalen Fusion-Himmel bezeichnen – und das nun schon seit vielen Jahren. Regelmäßig tritt er mit hochkarätigen Album-Projekten an die Öffentlichkeit, umso bemerkenswerter, dass er nun mit seiner aktuellen Produktion beim deutschen ESC Label, dem für Fusion sicher bedeutendsten europäischen Label, veröffentlicht. Der Titel „Tritone Barrier“ weist treffend darauf hin, dass in den funkigen, jazzigen und rockigen Titeln das virtuose Inside-Ouitside- Spiel Gradwohl nie zu kurz kommt, mit schlafwandlerischer Sicherheit trifft er sowohl für die komponierten und gejammten Stücke den richtigen Ton. Interessant, dass Gradwohl in jeder Besetzung, ob allein mit seinem österreichischen Trio oder im Verbund mit internationalen und österreichischen Gästen wie Scott Henderson, Kirk Covington, Hubert Tubbs, Frank Itt, Harald Weinkum, Manfred Holzhacker und Thomas Kugi immer nach Gradwohl klingt. Eine Trademark, die wie gesagt weltweit Beachtung findet. Freut man sich als Hörer nach Verklingen des letzten Albumtracks bereits auf die nächste Gradwohl-CD, dann hat der Mastermind „Gero“ nicht nur eine gelungene Produktion realisiert, sondern seinen musikalischen Kosmos wieder ein wesentliches Stück weiter ausgedehnt. Diese Wesentlichkeit würde man vielen KollegInnen im vom Genie und Wahnsinn durchpulsten Fusion-Genre ins klingende Stammbuch wünschen. (Günther Wildner)