James Hunter, 1962 in Colchester in der Provinz Essex geboren, ist mit einer Stimme gesegnet, die an ganze andere Koordinaten denken lässt. Mal gibt sie sich samtig wie das unvergessene Organ von Sam Cooke, dann wieder attackiert sie rau jene von Ray Charles und Bobby Bland. Infiziert von der Schellacksammlung seiner Oma ist Hunters eigene Musik ganz und gar von dieser wunderbaren spätfünfziger/frühsechziger Ästhetik von Rock´n´Roll, R&B und Doowop grundiert.
Beruflich begann Hunter in einem Stellwerk der britischen Bahn, ehe er die Weichen ganz auf Musikertum stellte. Die zufällige Begegnung eines seiner Fans mit Van Morrison (bei einem Zeitungsstand) katapultiert den jungen James Hunter in die Band des großen Iren, mit dem er einige unvergessliche Duette aufnimmt. Etwa das effektvoll blutende „I Don´t Want To Go On Without You“ und ihn auf ausgedehnten Tourneen begleitete. Zu hören auch auf Morrisons „Live In San Francisco“. 1996 debütiert Hunter eindrucksvoll mit dem Album „....Believe What I Say“, das auch zwei Duette mit Van Morrison und eines mit Soulsängerin Doris Troy enthielt. Erst zehn Jahre später gab es den famosen, Grammy nominierten Nachfolger „People Gonna Talk“, der mit R&B der Luxusklasse aufwartete. Dem folgte im Vorjahr Hunters abermals von Liam Watson produziertes Meisterwerk „The Hard Way“. Es wurde ein Retro-Juwel. Die Balladen klingen allesamt nach Prä-Beatles-R&B, also wie Sam Cooke oder The Drifters, die rasanten Stücke wie früher James Brown, früher Ray Charles. Und das Schöne daran: alles stammt aus Hunters Feder und er nahm sie mit seiner Tourneeband auf. Zudem veredelte ein großer Mann aus New Orleans, der Pianist und Singer/Songwriter Allen Toussaint, zwei Kleinodien. Besonders Augenmerk sei auch auf Hunters Gitarrenspiel gelegt: es vermag über die Maßen zu entzücken: einfach smooth and poppy! (Samir H. Köck)
Eintritt: 20.- €, 15.- € für MC-Besitzer
Eine Veranstaltung von Jazzfest Wien