Mi 21. Oktober 2009
20:30

Jack DeJohnette & The Ripple Effect (USA/BRA/GB)

Jack DeJohnette: drums
Marlui Miranda: vocals, indian instruments
John Surman: reeds
Jerome Harris: bass
Ben Surman: samples, electronics

Jack DeJohnette erhielt vom vierten bis zum vierzehnten Lebensjahr Klavierunterricht und wechselte auf der Highschool ans Schlagzeug; sein musikalisches Vorbild war damals Max Roach. In seinen Chicagoer Anfangsjahren spielte er in einem breiten musikalischen Spektrum, von Rhythm and Blues bis zu Free Jazz. 1966 zog er nach New York und begleitete als Schlagzeug den Organisten John Patton, arbeitete mit Jackie McLean und begleitete die Sängerinnen Betty Carter und Abbey Lincoln. Von 1966 bis 1969 war er an der Seite des jungen Keith Jarrett Mitglied des Charles Lloyd-Quartetts, was ihn international bekannt machte. Lloyds Gruppe war die erste Jazzband, die auch vor einem Rock-Publikum spielte. Außerdem trat er in dieser Zeit mit John Coltrane, Thelonious Monk, Freddie Hubbard sowie mit Bill Evans auf, sowie mit Jarrett, Chick Corea und Stan Getz. Nachdem er bereits im November 1968 bei einigen Sessions mit Miles Davis gespielt hatte, wurde er im Sommer 1969 Mitglied der Miles Davis-Band, wo er Tony Williams ersetzte und an den Aufnahmen für das epochale Werk „Bitches Brew“ mitwirkte. DeJohnette blieb – mit Unterbrechungen – bis zum Juni 1972 („On the Corner“) in der Davis-Band, als er von Al Foster abgelöst wurde. Damals leitete er auch eigene Formationen, und spielte dabei außer Schlagzeug auch Melodica, Piano, Clavinet und Orgel. In den 1970er Jahren war Jack DeJohnette ein viel gefragter Sideman bei zahlreichen ECM-Sessions, u.a. in der Band „Gateway“ (John Abercrombie und Dave Holland) sowie bei Aufnahmen von Terje Rypdal, John Surman, Kenny Wheeler und Jan Garbarek mit. In diese Zeit fällt die Gründung der ersten DeJohnette Formation „New Directions“, mit Abercrombie, Lester Bowie und Eddie Gomez. Zu Beginn der 1980er Jahre entstand in wechselnder Besetzung die Formation „Special Edition“, u.a. mit David Murray, Arthur Blythe, John Purcell, Chico Freeman und Howard Johnson.
Martin Kunzler erwähnt in seinem Lexikonartikel die „ungewöhnliche Ensemble-Virtuosität mit verschiedenem Stilmaterial“. Seit Anfang der 1980er Jahre spielte er im Keith-Jarrett-Trio (mit Gary Peacock). Auf seinem Album The Jack DeJohnette Piano Album (1985) saß er am Flügel und wurde von Eddie Gomez und Freddie Waits begleitet. In den 1990er Jahre experimentierte er bei seinen Solo-Projekten mit Weltmusik. Jack DeJohnette ist ein hervorragender Improvisator und folgt im Stil den beiden großen Schlagzeugern der 1960er, Tony Williams und Elvin Jones, wobei er es schafft, Elemente des Freejazz mit dem Rhythmusgefühl des R&B zu verbinden. Ian Carr zählte ihn zu den begabtesten Schlagzeugern des modernen Jazz; Richard Cook und Brian Morton bemerkten 2001, dass DeJohnette Ray Brown, Milt Hinton und Billy Higgins den Rang des meist aufgenommenen Jazzmusikers abgelaufen hat. (Pressetext)

Sitzplatz: 35.- €, Stehplatz: 25.- €