„Jazz ist die Freiheit, viele Formen zu haben“. (Duke Ellington)
Die Frage, was Jazz ist und was nicht, wird oft und viel diskutiert. Jay Clayton steht mit ihrem musikalischen Schaffen eindeutig in der Jazztradition. Sie verarbeitet Songmaterial aus dem Great American Songbook und verwendet in ihren Improvisationen eine musikalische Sprache, die im Allgemeinen mir dem Begriff Jazz assoziiert wird. Sie hat aber auch Erfahrungen in ganz anderen Bereichen gesammelt, etwa in der Zusammenarbeit mit Steve Reich in den späten 70er Jahren oder in der Beschäftigung mit freier Improvisation und mit Poesie. Jay Clayton verbindet die unterschiedlichen Elemente ihrer musikalischen Erfahrung zu einem eigenen Stil, den sie selbst sicherlich und eindeutig als Jazz bezeichnen würde. Ich bin Jay in den frühen 90er Jahren begegnet, als sie in Graz als Gastdozentin an der Musikhochschule tätig war. Seitdem verbindet uns eine Freundschaft, die in all den Jahren immer weiter gewachsen ist. Auch Simon Nabatov habe ich in dieser Zeit zum ersten Mal in Wien gehört, seine großartige Suite zu Bulgakovs ‘Der Meister und Margarita’ ist mir noch sehr lebendig in Erinnerung. Seit meinem Umzug nach Köln hatte ich nun schon einige Male die Gelegenheit, selbst mit ihm zu spielen. Simon hat Jay 1986 beim Banff Workshop in Kanada kennengelernt. Im September 08 trafen sich unsere Wege erneut, als wir zu einem Konzert im Kölner Loft zusammen kamen. (Achim Tang)
Begleitet wird die aussergewöhnliche Stimmbandakrobatin von dem in Köln beheimateten Pianisten Simon Nabatov und dem hierzulande gut bekannten und mittlerweilen ebenfalls in Köln lebenden Bassisten Achim Tang. Intim! CH