Do 22. April 2010
20:30

Vijay Iyer Trio (USA)

Vijay Iyer: piano
Stephan Crump: bass
Marcus Gilmore: drums

Eine Gemeinsamkeit von Jazz und indischer Musik ist die große Offenheit beider Formen, sagt Vijay Iyer. Jazz und indische Musik sind in den großen Städten entstanden – hybride, unreine Idiome, die immer wieder Neues in sich aufgenommen haben. In Vijay Iyers Klavierspiel kann man tatsächlich rhythmische Ideen entdecken, die aus dem Heimatland seiner Eltern stammen, aus der karnatischen, südindischen Musik. Der in Rochester, New York geborene Pianist pflegt allerdings weder einen folkloristischen noch einen fusionistischen Ansatz. Seine Einflüsse sind fein eingewoben in dichte, aus dem klassischen Jazz hervorgehenden Strukturen. Hochkomplex sind diese rhythmischen Muster, die ihn „in andere Regionen“ führen sollen, an „Orte, wo es noch Magie gibt“. „Wir trainieren diese Rhythmen“, hat Iyer einmal in einem Interview erzählt, „spielen sie stundenlang, bis sie uns zur zweiten Natur werden, ins Unterbewusstsein sinken.“ Mitte der neunziger Jahre machte der 1971 geborene Iyer das erste Mal auf sich aufmerksam – damals hatte ihn Steve Coleman in seine Band geholt. Ein Schlüsselerlebnis, dem der Entschluss folgte, die Musik mit aller Ernsthaftigkeit und allen Konsequenzen weiterzuverfolgen. Wohin das geführt hat, konnte man beim großartigen Konzert mit seinem kongenialen Partner Rudresh Mahanthappa vor einigen Jahren erleben. Diesmal wird er mit seinem Trio zu Gast sein, um aus der Bühne einen „Ort der Magie“ zu machen. (Pressetext)