Sa 5. Juni 2010
21:00

Hazmat Modine (USA)

Wade Schuman: diatonic harmonica, guitar, banjitar, lead vocals
Pam Fleming: trumpet, fluegelhorn
Steve Elson: baritone-, tenor saxophone, clarinet, duduk, flute
Bill Barrett: diatonic harmonica, chromatic harmonica, sheng, vocals
Pete Smith: guitar
Michael Gomez: guitar, steel guitar, banjitar
Joesph Daley: tuba
Rich Huntley: drums

...Kritiker nannten Wade Schuman schon den besten Mundharmonika-Spieler der Welt. Kein Einspruch...Was er aus dem kleinen, nicht mal chromatischen Instrument herausholt, ist da eigentlich gar nicht drin. (FAZ, 2009)



Wenn von aktueller Bluesmusik – oder von organisch-leichtfüßiger Weltmusik – die Rede ist, kommt der aufgeklärte Hörer an „Hazmat Modine“ nicht vorbei. Dabei darf man sich von den Genrezuschreibungen nicht täuschen lassen: „Hazmat Modine“ spielt in einer eigenen Kategorie, in der Originalität Trumpf ist. Im Jahr 2000 gründete Wade Schuman, im richtigen Leben Maler und Direktor an der New Yorker Kunstakademie, das Oktett. Der Schmelztiegel Big Apple bildete den logischen Ausgangspunkt für eine Klangreise, die zum Geburtsort von Voodoo-Blues und Jazz nach New Orleans sowie in die Sümpfe Louisianas führt. Weiter ging es über die Karibik (Jamaika, Trinidad und Tobago bis in den Fernen Osten (Mongolei) und über Osteuropa wieder retour in die USA. Stattliche Route. Die Virtuosen an der im österreichischen Slang auch Fotzhobel genannten Mundharmonika, Schuman und Randy Weinstein, fabrizierten samt Bandkollegen (an Tuba, Trompete, Gitarre, Schlagzeug, Saxofon und etlichen exotischen Instrumenten) eine interkontinentale Soundcollage, die weder trendy noch kitschig klingt: Dirty-Old-School-Blues in allen Schattierungen, R&B, Bluegrass, Western-Swing und Soul, Calypso, Rocksteady und Reggae, rumänischer Brass-Sound und Klezmer, mongolische Balladen und Avantgarde-Jazz. All das und noch viel mehr verschmilzt, sprichwörtlich auf spielerische Art, zu einem bekömmlichen Cocktail. (Der Standard, 2008)